Für mich wie wohl für viele andere Genossinnen und Genossen auch war es lange schwer verständlich, wie die KPRF ihre Kämpfe im eigenen Land bestreitet, während sie in der Außenpolitik einen Sozialpatriotismus betreibt. Zum besseren Verständnis dieses vermeintlichen Widerspruches war für mich der Beitrag des Genossen Denis Parfjonow sehr hilfreich. Er zeigt klar die innerrussischen Widersprüche auf und leitet daraus die Positionierung der KPRF in der Außenpolitik ab, die jetzt zumindest für mich nicht mehr so „kremlhörig“ erscheint, wie sie es davor oft tat. Die Orientierung, die der Genosse entwickelt, erscheint mir nachvollziehbar und weckt in mir die Hoffnung, dass sie richtig sein könnte. Um dem Hoffen mit Gewissheit zu begegnen, fehlt mir das dazu nötige Wissen – wie wohl vielen auch, selbst den jetzt wie Pilze sprießenden „Russland-Experten“. Die Bedeutung der Propaganda für den Sozialismus, die Denis Parfjonow im Friedenskampf zumisst, sollten wir bedenken und unser bisheriges Vorgehen überdenken. Den dazu gehörigen Mut sollten wir uns trauen.
Nachvollziehbar
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