Die Karte zeigt Europa (eingeschwärzt: die EU), den westlichen Zipfel der riesigen eurasischen Landmasse, dessen Einwohner gerne einen eigenen Kontinent für sich reklamieren und sich für den Mittelpunkt der Welt halten. Diese Auffassung wird von einer antiquierten kartografischen Darstellung unterstützt, lässt sich aber durch einen Blick auf den Globus leicht korrigieren. Die Fakten: Asien erstreckt sich über 44,615 Millionen Quadratkilometer, etwa ein Drittel der gesamten Landmasse. Europa kommt auf 10,18 Millionen Quadratkilometer, seine Fläche teilen sich 742 Millionen Menschen.
Die Europäische Union dagegen ist ein politisches, ökonomisches und inzwischen auch militärisches Staatenkonstrukt von zur Zeit noch 28 Staaten auf 4,381 Millionen Quadratkilometern, bevölkert von 510 Millionen Menschen – großzügig rechnen wir hier die Fläche Britanniens und dessen Bevölkerung noch mit ein. Auf Anfrage teilt uns der Taschenrechner mit, dass der Anteil der EU-Fläche an Europa also etwas über 43 Prozent beträgt und die Bevölkerung der EU-Staaten sich auf 68 Prozent der gesamteuropäischen beläuft.
Diese Zahlen belegen schlagend, dass es sich bei der in Medien und Politik gängigen Rede von „Europa“ (gerne „Oiropa“ ausgesprochen) als Synonym für die Europäische Union um reichlich durchgeknalltes Propagandageschwalle handelt. Dies gilt auch für die Behauptung, 1957 sei die „Geburtsstunde Europas“, die tatsächlich etwa 150 Millionen Jahre – nämlich im Zug des Auseinanderbrechens des Urkontinents Gondwana – zurückliegt.
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