Garten. Verkehrschaos vor der Laube. In den Westfalenhallen, die circa 200 Meter entfernt sind: Modellbaumesse und Helene Fischer. Das bedeutet 30.000 alte Männer, die Spielzeug suchen, und hunderte pummelige Mädchen vom Dorf, die vor der Halle für das Schlagerkonzert campieren. Selbstverständlich sind alle mit dem Auto da, die Wörter „öffentliche“ und „Verkehrsmittel“ kann hier niemand fehlerfrei buchstabieren. Zwänge mich mit dem Rad zwischen zwei SUVs aus Holland hindurch, die keinen Millimeter vorwärts kommen, aber den Motor blubbern lassen, und denke mir: Diese Menschheit muss einfach untergehen. Na toll.
Medien. Die internen Nachrichten des Springer-Vorstands Mathias Döpfner, die veröffentlicht wurden, beinhalten u. a.: „Die Ossis“ seien entweder Kommunisten oder Faschisten (aua!), man solle für den Wahlsieg Donald Trumps beten und die FDP unterstützen. Wie überraschend. Jetzt fehlt nur noch Uli Hoeneß, der Döpfner zur Seite springt und etwas von der Würde des Menschen faselt, hat man doch „private“ Chats veröffentlicht. Na toll.
Zähne. Die erste Etappe überstanden, der Kiefer voller Titan. Genauer sind es nur zwei Implantate, aber ich übertreibe so gerne. Der Rest dann peu à peu, in Sitzungen zwischen zwei und vier Stunden. Vier Stunden auf einem Zahnarztstuhl! Ich überlege, mit Wodka wieder anzufangen oder direkt auf Stechapfelsaft umzusteigen. Mist.
Ekel. Der Dalai Lama fordert ein Kind auf, seine Zunge zu lutschen. Das ist an sich schon so widerlich, man möchte brechen gehen. Und was berichtet die „FAZ“? „Exiltibeter kritisieren die ‚hypersexualisierte‘ Sicht auf Zungenvideo.“ Jetzt geh’ ich. Also, brechen.
Küchengefecht. Die dritte neue Espressomaschine funktioniert, es ist ein Segen. Tapse morgens schlaftrunken in die Küche, um mir das dunkle, tagesrettende Gebräu vorzubereiten: Stopp, meine Füße sind nass! Aber warum? Ah, aus lauter Frust über die schöne neue Maschine hat der alte Kühlschrank spontan beschlossen, sich über Nacht selbstständig abzutauen. Die Kombüse ist ein mittelgroßer See. Ich beschließe spontan, wieder ins Bett zu gehen. Nass.
Kommerz. Im „Signal Iduna Park“ (kötzel) hat eine Choreografie der Fans von Borussia Dortmund unter dem Motto „Für immer Westfalenstadion“ für Ärger gesorgt. Es sei ein „heftiger Rückschlag“ gewesen, „weil diese Darstellung auch wieder Bilder erzeugt in den Köpfen der Menschen“, so der Versicherungskonzern Signal Iduna. Wenn Bilder in Köpfen von Menschen Rückschläge sind: Na toll.
Wahrheit. „Russland setzt nach britischer Einschätzung auf Desinformation“ („Die Zeit“). Alter, die „Zeit“, wie krass! Im Krieg wird desinformiert! Habt ihr das selber recherchiert? So etwas macht aber nur „der Russe“, oder? Wir sind ehrlich, ein Leben lang. Oder wie Fußballtrainer Bruno Labbadia einst sehr vernünftig artikulierte: „Das wird alles hoch-sterilisiert.“
Na toll.