„Jetzt echt? Endlich!“ „Kommt die nun tatsächlich raus?“ „Und auch noch pünktlich zum Pressefest?“ „Ja, ja und ja!“, möchte man den ungläubig Nachfragenden entgegnen. Ja, tatsächlich, ja, endlich und ja zum Pressefest bringt Achim Bigus sein erstes Album heraus.
„Jalava – Achim Bigus singt Arbeiterlieder“ heißt das schöne Kind und bietet einen Querschnitt durch das, womit sich Achim Bigus in die Herzen der SDAJ, der Arbeiterlieder-Ultras, der Gewerkschaftsjugend und vieler neuen und alten Genossen gesungen und gespielt hat: Lieder der internationalen Arbeiterbewegung, Lieder gegen Faschismus und Krieg, Songs von Bert Brecht, Kurt Tucholsky und Hanns Eisler ebenso wie die von Liedermacherinnen und Liedermachern, Songgruppen und Lieder aus aller Welt. Begleitet wird Achim bei einigen durch die dem geneigten Publikum auch schon durch einige Festivals der Jugend bekannten Klarinettenklänge von Madou Klaes.
Und warum hab ich das nicht schon alles beim letzten Mal, als ich auf dieser Seite auf die Albumpräsentation von Achim hingewiesen habe, so ausführlich erzählt? Und warum schreib ich den Text am Dienstagnachmittag kurz vor Redaktionsschluss? Weil soeben der erlösende Anruf aus Hamburg kam: Die CD ist fertig und geht morgen in die Auslieferung. Also ja, ja und nochmal ja: Er hat sie nicht nur aufgenommen, es wurde gemixt, auch fleißig am Inhalt des Booklets gearbeitet, ein Layout dafür gezaubert und das Ganze mit viel Herzblut dran zur Produktion geschickt. Und dann ging das Bibbern los, ob es auch klappt bis zum Fest. Denn – Überraschung! – auch die Produktion von CDs dauert im Moment ein bisschen länger als gewohnt.
Sie geht also morgen auf den Weg und dann sind es die in der hoffnungsvollen Straße, in der Deutsche Kommunistische Partei und Verlag und Redaktion der UZ wohnen, die sie zuerst hören dürfen. Und auf das, was man da hören kann, darf man sich freuen: 11 Lieder von Bella Ciao bis zum Streiklied, von der Spanischen Republik über die USA bis in das revolutionäre Russland. Von den Arbeitern von Wien über den ermordeten US-amerikanischen Gewerkschaftsführer Joe Hill bis zum Lokomotivführer Jalava, der Lenin über die Grenze schmuggelte, enthält Achim Bigus erstes Album eine Essenz der internationalen Arbeiterbewegung. Und dann gibt es noch ein paar Bonustracks, aufgenommen live beim Zukunftskongress der SDAJ in Berlin 2001. Wem das keine Lust macht, zum Konzert von Achim zu gehen, sollte mal schleunigst schauen lassen, ob mit dem Gehör und dem Herzen alles in Ordnung ist.
Sehen kann man Achim Bigus am Samstag des UZ-Festes ab 16.30 Uhr auf der Hauptbühne. Dort leistet er wie Hartmut König, Gina Pietsch, Erich Schaffner, Tino Eisbrenner und der Ernst-Busch-Chor seinen Beitrag zum großen Antikriegsmeeting. Am Sonntag kommt dann – um 15 Uhr auf der Kleinkunstbühne – der Moment, nach dem gerade so ungläubig gefragt wird und auf den manch einer schon sehr lange wartet: Achim wird sein Album vorstellen.
Ich weiß ja nicht so. was ihr so vorhabt am Sonntagnachmittag des Pressefestes und wie eure Schichten so liegen. Ich werde fertig sein – mit den Aufgaben und mit den Nerven. Wenn dann die Berichterstattung für die UZ eingetütet, die O-Töne eingefangen und die internationalen Gäste langsam auf dem Weg Richtung Flughafen sind, hol ich mir ein Bier und geh zum Konzert von Achim. Und den Karl, der sonst an dieser Stelle schreibt, nehm ich mit. Das haben wir uns dann alle verdient.
Die coolen Kinder kaufen die CD natürlich am 27. oder 28. August auf dem UZ-Pressefest in Berlin und lassen sie sich sofort von Achim signieren. Diejenigen, die nicht kommen können oder die Angst haben, sie im Glückstaumel am nächsten Grillstand liegen zu lassen, bestellen sie unter uz-shop.de
Jalava – Achim Bigus singt Arbeiterlieder
CommPress Verlag, 15,– Euro