Die beiden Artikel von Werner Abel über die Kaderkomission der Komintern zur Erfassung und Überprüfung aller Spanienkämpfer in den beiden Ausgaben vom 2. und 9. Dezember 2016 haben mich gefreut. Denn in diesen beiden Artikeln wurden neue Forschungsergebnisse eines Wissenschaftlers wiedergegeben und nicht länger politische Mythen über den spanischen Bürgerkrieg gepflegt, wie es große Teile der Linken nach wie vor tun. Der Neue Impulse Verlag ist da mit der Neuedition der Schäferschen Spanienberichte vom Juni 2016 deutlich weiter als Dirk Krüger. Immerhin ist im Vorwort dieses Buches von „beschämenden“ Konflikten auf Seiten der deutschen Spanienfreiwilligen die Rede, immerhin konzediert hier dessen Autor Valentin Hemberger, dass bei der Schäferschen Auswahl seiner Spanienberichte 1976 der „weltanschauliche Anspruch und realer wissenschaftlicher Output nur selten harmonierten“, und immerhin gibt es bei ihm eine Fußnote, in der er auf die „Schwachstellen der DDR-Geschichtswissenschaft“ verweist. Das sind Anfänge einer Selbstkritik, die bitter nötig ist, denn die ursprüngliche Schäfersche Edition seiner Spanienberichte von 1976 im Verlag Marxistische Blätter atmet den repressiven Geist einer auch damals bereits verknöcherten Kominternpolitik.
Wer die Schäfersche Neuedition seiner Spanienberichte mit der ebenfalls 2016 erschienenen Sammlung von Erzählungen und Berichten aus dem Spanischen Bürgerkrieg von Erich Hackl im Schweizer Rotpunktverlag vergleicht, der sieht, was ich meine. Hier gibt es die gesamte Bandbreite linker Positionen von Sozialdemokraten, Sozialisten, Kommunisten, Anarchosyndikalisten, katalanischen Autonomiekämpfern oder den von der DDR als Titoisten und als Spione eingestuften und bekämpften Westemigranten. Und im Geist und im Wind dieser nun neuen und links-undogmatischen Beschäftigung mit dem Spanischen Bürgerkrieg sind Werner Abels Aufsätze der letzten Jahre zu sehen.