Muss Berlin neu wählen?

Bundeswahlleiter Georg Thiel fordert, dass die Bundestagswahl in sechs Berliner Bezirken wegen gravierender Wahlfehler wiederholt wird. Thiel sprach am vergangenen Dienstag in der Anhörung vor dem Wahlprüfausschuss des Deutschen Bundestages von einem „kompletten systematischen Versagen der Wahlleitung“. Seiner Ansicht nach wäre die Sitzverteilung anders gewesen, wenn es im September nicht lange Warteschlangen und fehlende oder falsche Stimmzettel gegeben hätte. Der Berliner Bezirk Lichtenberg, in dem Gesine Lötzsch für „Die Linke“ das Direktmandat holte und damit den Einzug ihrer Partei in den Bundestag sicherte, ist bislang nicht betroffen.

Thiel selbst hat keine Befugnis, eine Wahlwiederholung anzuordnen. Dafür ist das Landesverfassungsgericht zuständig. Das will erst im September über die Wahlfehler verhandeln, eine Wahlwiederholung wäre erst im Frühjahr 2023 zu erwarten.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Muss Berlin neu wählen?", UZ vom 27. Mai 2022



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Flugzeug.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit