Antifaschist und seine Familie werden von Rechten attackiert

Morddrohung

Drohungen und Angriffe gegen Antifaschistinnen und Antifaschisten häufen sich in den letzten Wochen und Monaten. Betroffen sind Menschen, die sich für Toleranz und Weltoffenheit, gegen Nazis und die AfD engagieren. Über entsprechende Anschläge in Berlin-Neukölln, die Parteilose wie Mitglieder der SPD und der DKP trafen, mussten wir Ende Januar berichten.

Im Januar sorgte der Verein „Fulda stellt sich quer“ in Fulda für Aufsehen. Mobilisiert wurde gegen eine interne Veranstaltung des AfD-Kreisverbandes Fulda. Dort sollte der thüringische Fraktionsvorsitzende Björn Höcke auftreten.

„Fulda stellte sich quer“ und andere Gruppen wollten vor Ort demonstrieren. Die AfD sagte die Veranstaltung schließlich ab. Es habe „Anfeindungen“ gegeben, man wolle die eigenen Mitglieder schützen.

Verleumderischen Postings auf Facebook, die den Sprecher des Bündnisses, Andreas Goerke, beleidigten, folgten Anrufe. Unter anderem beim „Arbeitgeber“. Seit dem 2. Februar kommt die Familie auch zu Hause nicht mehr zur Ruhe. Ob die Attacken Unbekannter, die im Augenblick Andreas Goerke, Gewerkschaftssekretär, Sprecher des Vereins „Fulda stellt sich quer“ und DKP-Mitglied, und seine Familie seit einigen Wochen vermehrt erleben müssen, mit der Mobilisierung gegen das AfD-Treffen zusammenhängen oder von anderen Rechten geplant und ausgeführt wurden, ist unbekannt. Aber klar ist, dass der Verein, der Mitglied im bundesweiten Bündnis „Aufstehen gegen Rassismus“ ist, seit seiner Gründung eine Reihe erfolgreicher Veranstaltungen und Aktionen gegen Rechts organisieren konnte, an denen Andreas Goerke einen großen Anteil hatte. Der Verein und seine aktiven Mitstreiter sind schon länger im Visier der Rechten.

Am 15. Februar erreichte der Psychoterror gegen Andreas Goerke und seine Familie seinen vorläufigen Höhepunkt. Die Familie Goerke erhielt per Brief eine Morddrohung gegen ihren Sohn. Die Polizei ermittelt nun, wie die „Fuldaer Zeitung“ am 3. März mitteilte, wegen des Verdachts einer politisch motivierten Straftat.

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"Morddrohung", UZ vom 10. März 2017



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