Seit dem Ende der Verhandlungen zwischen den Delegationen des Präsidenten Hadi und der Ansarollah (Huthis) und ihrer Verbündeten haben sich die Luftangriffe Saudi-Arabiens auf Ziele im Jemen noch verstärkt.
Die Situation dort ist mittlerweile so katastrophal, dass das Rote Kreuz mobile Leichenhallen geliefert hat. Die Kapazitäten der wenigen noch arbeitsfähigen Krankenhäuser reichen nicht aus, den Zustrom an Toten zu bewältigen. Nach Angaben von UNICEF benötigen 21 Millionen Menschen – das sind ca. 90 Prozent der Bevölkerung – dringend humanitäre Hilfe.
Saudi-Arabien bombardiert weiter die Infrastruktur des Landes. Eines der Ziele war eine wichtige Brücke in die Hauptstadt Sanaa, über die der größte Teil der Hilfslieferungen lief. Eine Seeblockade verhindert jeglichen Import von Nahrungsmitteln, Medikamenten und Treibstoff.
Mit den Luftangriffen versucht Saudi-Arabien, um jeden Preis die eigene regionale Macht zu sichern und Präsident Hadi wieder an die Macht zu bomben. Es kann sich dabei auf eine UN-Resolution stützen – die von den USA und Saudi-Arabien selbst formuliert wurde. Im Lande genießt Hadi kaum Unterstützung.
Auf einer Pressekonferenz in Saudi-Arabien sprach US-Außenminister Kerry von erneuten Anstrengungen, zu einer politischen Lösung zu kommen – aber zunächst müssten sich die Huthis zurückziehen und ihre Waffen abgeben. Also der gleiche Vorschlag, den die USA gemeinsam mit Saudi-Arabien entwickelt hatten und der in den vorigen Verhandlungen gescheitert war.