In Göttingen trafen sich 24 Delegierte der verschiedenen Regionalgruppen der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba zu ihrer 42. Bundesdelegiertenkonferenz. Ausgerichtet von der dortigen Regionalgruppe, wurden bei der Konferenz während zwei Tagen ein Vorstand gewählt und Bilanz gezogen seit der letzten Zusammenkunft vor elf Monaten.
Die Vorsitzende Petra Wegener, die wie ihr Stellvertreter Peter Knappe mit hoher Zustimmung wiedergewählt wurde, berichtete von einer kontinuierlich anhaltenden, wenn auch nicht immer unkomplizierten Solidaritätsarbeit mit dem revolutionären Kuba. Von Regionalgruppen und Vorstand der mit knapp 900 Mitgliedern mit weitem Abstand größten Kubasolidaritätsorganisation wird regelmäßige Informationsarbeit, wie über die Mitgliederzeitschrift „Cuba Libre“, aber auch stark über die Homepage (www.fgbrdkuba.de) und den Newsletter geleistet. In Mainz konnte eine neue Regionalgruppe gegründet werden, der Mitgliederbestand blieb im Berichtszeitraum konstant. Dem weiteren Vorstand gehören neben den Vorsitzenden sechs Compañeras und Compañeros an, einer weniger als im Zeitraum seit 2015, als in Velbert die letzten Vorstandswahlen stattgefunden hatten. Für den Vorstand des Netzwerk Cuba, der Dachorganisation der Kuba-Gruppen in Deutschland, war Angelika Becker anwesend.
Seit einigen Jahren steht die FG BRD-Kuba in enger Zusammenarbeit mit der SDAJ, auch weil eine Verjüngung des Aktivist/inn/enbestandes als Ziel ausgegeben und geboten ist. Unter anderem daraus ergab sich vor zwei Jahren die Unterstützung des „Proyecto Tamara Bunke“, das die SDAJ in Havanna durchführt. Zwei der Jugendlichen, die in diesem Projekt über einen längeren Zeitraum in Havanna studiert haben, berichteten davon und dankten der Freundschaftsgesellschaft für politische und materielle Unterstützung. Sie ehrten Tamara Bunke, die als junge DDR-Bürgerin mit Che Guevara im Guerillakampf in Bolivien 1967 als „Tania la Guerrillera“ gefallen war und im nächsten Monat 80 Jahre alt geworden wäre, mit einer Rede. Am Abend wurde von den Anwesenden zudem des 50. Jahrestages der Ermordung von Che Guevara gedacht.
In vier Arbeitsgruppen berieten die Delegierten und einige Gäste Fragen der Öffentlichkeitsarbeit bzw. der Arbeit mit Medien, über die Arbeit der Regionalgruppen hier in Deutschland, die Reiseangebote der FG nach Kuba sowie darüber, wie junge Leute für die Arbeit für Kuba zu begeistern sein könnten. Die Delegierten vereinbarten sich auch stärker für die in den USA einsitzende, puertoricanische Kubafreundin Ana Belén Montes einzusetzen, die als Mitarbeiterin des Militärgeheimdienstes Informationen an kubanische Stellen weitergegeben hatte.
Natürlich ist bei aller Zufriedenheit über die geleistete Arbeit in der FG auch noch „Luft nach oben“ – aber insgesamt war den Delegierten auch etwas Stolz über die einzigartige Haltung ihrer Organisation zu Kubas Volk und seiner Regierung anzumerken. Ganz besonders war das spürbar, als der Kassierer Gunnar Siebecke bekannt gab, dass die FG im Rahmen der Kampagne zur Hurrikanhilfe nach „Irma“ bis zum letzten Wochenende rekordverdächtige 132000 Euro sammeln konnte.