„Endlich wieder Weltkrieg“ stand auf einem Panzer Marke Eigenbau, auf dem sich am Vorabend des 1. September vor dem Rathaus im bayerischen Neumarkt Passanten äußern konnten – eine Antikriegsaktion des Bündnisses „Jugend gegen Wehrpflicht“, getragen unter anderem von SDAJ, SJD-Die Falken und Einzelpersonen. Der Zuspruch zu dieser Aktion war überwältigend – es schien, als hätten viele nur darauf gewartet, ihre Gedanken und Sorgen loswerden zu können. Auf die Fragen „Warum hast du Angst vor Krieg? Warum bist du gegen Krieg?“ kamen viele Antworten, die die Sorge um die Familie ausdrückten, die Angst vor Hunger, Elend, Tod. „Ich will kein staatlich anerkannter Mörder werden“ schrieb einer und eine andere: „Krieg ist Perversion & Zeugnis geistigen Stillstands“. „Waffen schaffen keinen Frieden“ lautete ein anderes der fast 30 Statements.
Zu der Frage „Wofür würdest du die 100 Milliarden ausgeben, wärst du 1 Tag König in Deutschland?“ kamen auf der anderen Seite des Panzers kluge und einfühlsame Äußerungen: Ganz vorne: Soziales, Pflege, Gesundheit, Bildung; aber auch das Denken für andere zeigte sich hier: „Kranken und Obdachlosen mehr Geld geben!!!“ und: „Für Heilmittel von Krebs“. Und ein anderer 1-Tages-König schlug auch den politischen Bogen: „Entnazifizierung“, eine Königin würde für „Frauenrechte“ Geld locker machen. Drei Tage hatte der Bau des Panzers gedauert. Ergebnis: Endlich mal ein Panzer mit Sinn und eine gelungene Aktion.
Auch die SDAJ Dortmund war vor dem Antikriegstag aktiv. Sie störte am 30. August einen Bundeswehrauftritt bei der Jobmesse „Einstieg Dortmund“ in den Westfalenhallen. Mit Transparent und Megaphon machten die Jugendlichen darauf aufmerksam, dass „ein Job bei der Bundeswehr alles andere als attraktiv“ ist. Im Zweifelsfall koste er das Leben. Die SDAJ fordert im Rahmen ihrer Kampagne „Eure Kriege – Ohne uns“: „Kein Werben fürs Sterben, egal ob in Schule, Universität oder auf Jobmessen! Bundeswehr raus aus der Öffentlichkeit!“