Reservisten bilden „Heimatschutzregiment“

Mit Marsch und Ministerin

Von Ralf Hohmann

Das Heeresmusikkorps ist aufmarschiert und intoniert bereits einen schmissigen Marsch, als um 13.30 Uhr am vergangenen Samstag Ministerin von der Leyen im mittelfränkischen Roth eintrifft.

Der Anlass: Das erste aus Reservisten bestehende Heimatschutzregiment mit einer Sollstärke von 500 Mann wird in Dienst gestellt. Ministerpräsident Söder, von der Leyen und Brigadegeneral Dotzler schreiten gemeinsam die Ehrenformation ab. „Unsere Bundeswehr muss wachsen, ihre Einsatzbereitschaft muss steigen“, gibt die Ministerin den versammelten Reservisten mit auf den Weg.

Es handelt sich um ein Pilotprojekt. Nach und nach, so hört man aus dem Bundesministerium der „Verteidigung“, sollen Heimatschutzeinheiten auch in allen anderen Bundesländern aufgestellt werden. Seit 2016 betreibt die Bundesregierung mit Schützenhilfe des Reservistenverbandes ein breites Konzept zur Aufstellung sogenannter Heimatschutzeinheiten, deren Aufgaben nicht auf Katastrophenhilfe beschränkt ist, sondern Territorialheer und Polizei in Krisensituationen logistisch und personell unterstützen soll. Dementsprechend stehen Gefechtsdienst und Ausbildung an Waffen und Geräten für die Dienstverpflichteten auf dem Programm.

In bemerkenswerter Offenheit beschreibt von der Leyen die Ziele: Deutschland falle als Drehscheibe für die Truppenbewegungen der NATO eine besondere Aufgabenstellung zu. Parallel dazu hat die Bundesregierung jüngst den Entwurf eines „Gesetzes zur nachhaltigen Stärkung der personellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr“ ins Parlament eingebracht. Mit einem Jahresvolumen von über 162 Millionen Euro soll bis 2022 die Effektivität der Reservearmee vorangebracht und deren Personaldecke erweitert werden.

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"Mit Marsch und Ministerin", UZ vom 24. Mai 2019



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