Minister zurückgetreten

Der israelische Tourismusminister Asaf Samir hat aus Protest gegen den Kurs der Regierung seinen Rücktritt erklärt. Der Politiker vom Bündnis Blau-Weiß begründete seinen Schritt am Freitag beim Kurznachrichtendienst Twitter mit mangelndem Vertrauen in Premier Benjamin Netanjahu und dem weitgehenden Demonstrationsverbot. Samir warf Netanjahu vor, persönliche Interessen über die Bekämpfung der Corona-Pandemie zu stellen.

Von Beginn an gab es in der Koalition große Spannungen, zuletzt wegen des fast totalen Demonstrationsverbots. Wer protestieren will, darf dies während des Lockdowns nur noch innerhalb eines Umkreises von einem Kilometer von seinem Haus entfernt und nur mit maximal 19 anderen. Netanjahu hatte Demonstrationen unlängst als „Brutstätten“ des Virus bezeichnet. Kritiker sehen hingegen den Versuch, die wöchentlichen Proteste gegen den Regierungschef zu verhindern. Netanjahu steht auch wegen eines gegen ihn laufenden Korruptionsprozesses unter Druck.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Minister zurückgetreten", UZ vom 9. Oktober 2020



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Flagge.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit