Mindestlohn zu niedrig

Die IG BAU will einen höheren Branchenmindestlohn in der Gebäudereinigung. Die erste Verhandlungsrunde blieb ohne Ergebnis. Mit dem Angebot, das die Kapitalseite auf den Tisch gelegt hatte, kämen die Beschäftigten nicht zurecht, sagte Ulrike Laux vom IG-BAU-Bundesvorstand. „Wir haben eine immens hohe Inflationsrate, die Energiepreise gehen durch die Decke, wie sollen die hart arbeitenden Frauen und Männer damit durchs Leben kommen?“, fragte Laux. Von den rund 700.000 Beschäftigten in der Gebäudereinigung bekommen aktuell etwa 500.000 den Branchenmindestlohn.

Der „Bundesinnungsverband des Gebäudereiniger-Handwerks“ hatte 12,50 Euro als Branchenmindestlohn ab 1. Oktober dieses Jahres vorgeschlagen, also 50 Cent mehr als den dann gültigen gesetzlichen Mindestlohn. Ab 1. Januar 2024 sollen nach dem Angebot noch einmal 25 Cent hinzukommen, die Gesamtlaufzeit soll am 31. Dezember 2024 enden.

Die Bundestarifkommission der IG BAU hatte eine Steigerung von mindestens 1,73 Euro verlangt, das entspricht dem derzeitigen Abstand zur gesetzlichen Lohnuntergrenze. Es sei zu erwarten, dass die Branche Arbeitskräfte verliere, wenn sie nicht mehr zahle, so Laux. Aldi und Lidl zahlten ab 1. Juni dieses Jahres 14 Euro Mindestlohn.
Die zweite Verhandlungsrunde ist für den 2. Juni angesetzt.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Mindestlohn zu niedrig", UZ vom 27. Mai 2022



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Auto.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit