Mieter zur Kasse

Der Deutsche Mieterbund (DMB) Nordrhein-Westfalen hat den Kurswechsel des Wohnungskonzerns Vonovia kritisiert. Nach der Reduzierung des Bestandes will das Unternehmen wieder auf Zukäufe setzen. „Bei anhaltend hoher Verschuldung und einem zweifelhaften Erfolg mit der bisherigen Verkaufsstrategie geht Vonovia damit voll ins Risiko. Es wird bereits offen darüber spekuliert, dass Vonovia 7.000 Wohnungen der angeschlagenen Adler Group in Nordrhein-Westfalen übernimmt. Adler bewirbt die Bestände mit Mieterhöhungspotenzialen von 14 Prozent“, so der DMB in einer Pressemitteilung.

Hans-Jochem Witzke, Erster Vorsitzender des Deutschen Mieterbundes NRW, sieht schwierige Zeiten auf die Betroffenen zukommen: „Mieterinnen und Mieter in den betroffenen Siedlungen müssen sich warm anziehen. Vonovia hat bewiesen, dass sie die Grenzen der erlaubten Mieterhöhungen ausreizt und manchmal auch darüber hinausgeht (…) Zudem versucht Vonovia durch unnötige Modernisierungen die Mieten in die Höhe zu treiben.“ Der Vonovia-Vorstandsvorsitzende Rolf Buch gehe „wieder auf Einkaufstour – mit dem Geld der Mieterinnen und Mieter“, so Witzke.

Dass das Geld dafür weiter abgeschöpft wird, bestätigte der vor Kurzem veröffentlichte Quartalsbericht des Unternehmens. Demnach lagen im dritten Quartal die Mietsteigerungen mit 3,8 Prozent auf dem Rekordwert des vergangenen Jahres. Davon seien vor allem Mieterinnen und Mieter im Bestand betroffen, so der DMB NRW: „Im Juli dieses Jahres war Vonovia in die Schlagzeilen geraten, weil sie in zahlreichen Berliner Beständen die Mieten um 15 Prozent erhöht haben, obwohl der Konzern im Rahmen des Berliner Wohnungsbündnisses eine maximale Erhöhung von 11 Prozent innerhalb von drei Jahren zugesagt hatte. Außerdem sind kürzlich Fälle bekannt geworden, in denen Mieten über den Berliner Mietspiegel hinaus erhöht werden sollen.“

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"Mieter zur Kasse", UZ vom 15. November 2024



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