Ganz tief unten im Grabbelsack möglicher Regierungsmitglieder fand Donald Trump im März doch noch eine Dumpfbacke, mit dem er auf Augenhöhe kommunizieren kann. Der republikanische Politiker Michael Pompeo mit der Ausstrahlung einer Straßenwalze vereint auf nahezu ideale Weise neoliberale und präfaschistische Ideologie mit hinterwäldlerischer Dumpfheit: Anhänger der reaktionären „Tea-Party“-Bewegung, Knarrenfreak mit Mitgliedskarte der Waffenlobby NRA, Befürworter der Folter, Leugner des Klimawandels, Gegner gleichgeschlechtlicher Ehe. Für Edward Snowden fordert er die Todesstrafe, nach einem Besuch in Guantánamo äußert er den Eindruck, die dort hungerstreikenden Gefangenen hätten zugenommen. Zum Außenminister qualifiziert ihn seine Behauptung, Russland sei in die Ukraine einmarschiert und bedrohe von dort aus Europa.
Seine Güte und Fürsorge gilt jetzt den Iranern: „Wir werden uns unermüdlich für das iranische Volk einsetzen.“ Das will er wahrmachen, indem die USA die Sanktionen gegen den Iran verschärfen, zu deutsch: Eine Blockade auch lebenswichtiger Importgüter durchsetzen. Hat doch seinerzeit im Irak schon wunderbar geklappt als lebensverkürzende Maßnahme für Hunderttausende. Neben einem solch mitfühlenden Weltpolitiker sehen die Mullahs aus wie Propheten der Aufklärung.