Dem bewegten Leben und künstlerischen Schaffen von Hanns Kralik ist in Moers eine Sonderausstellung gewidmet

Mensch – wie stolz das klingt

Klaus Stein

Noch bis zum 24. März werden im Schloss Moers Arbeiten von Hanns Kralik (1900 – 1971) gezeigt und sein bewegtes Leben dokumentiert. Der Titel der Sonderausstellung „Mensch, wie stolz das klingt“ ist der Grafik entliehen, die den gefolterten Widerstandskämpfer Hugo Paul zeigt. Der in Moers aufgewachsene Hanns Kralik war Mitglied der KPD, arbeitete als Bergmann und Künstler. In Frankreich war er zusammen mit seiner Frau Lya in der Résistance aktiv. Im Juli 1945 kamen sie zurück nach Düsseldorf. Hier wartete die neue Aufgabe: Hanns Kralik wurde zum Kulturdezernenten berufen. Außer Trümmerbergen war seinerzeit viel geistiger Schutt wegzuräumen.

Nordstr von der Venloer Str 2 gesehen - Mensch – wie stolz das klingt - Hanns Kralik, KPD, Künstler, KZ Börgermoor, Schloss Moers, Sonderausstellung - Kultur
„Aus meinem Fenster“, um 1930 (Foto: gemeinfrei)

„Schon in frühester Kindheit macht mir Zeichnen, mich bildlich auszudrücken, viel Freude, es war mein Spielen. Jede freie Stunde verbrachte ich damit. Mit dem Zeichenmaterial haperte es allerdings meistens. Aus diesem Dilemma fand der Vater eine großzügige Lösung. In unserer Wohnküche wurden die Wände mit einem 1,50 m hohen Ölsockel gestrichen, natürlich in dunkler Farbe. Kreide lieferte die Grube. So wurde die ganze Küche meine große Zeichentafel. Von vorne bis hinten vollgekritzelt, wieder abgewaschen, immer von neuem das gleiche Spiel“, so beschreibt Hanns Kralik seinen Zugang zur Kunst.

Als zweites von acht Kindern eines Bergmanns im österreichischen Burgenland geboren, ist Kraliks Geburtsurkunde auf Ungarisch verfasst. Aber dort im Grenzgebiet ging die Braunkohle bald zur Neige. So kam die Familie nach Moers. Die Zeche Rheinpreußen bot Arbeit. Die Verhältnisse indes blieben von Armut geprägt. Drei große Streiks hat Hanns als Kind erlebt.

Schon mit 15 Jahren arbeitete er unter Tage. Aber ab 1920 konnte er die Kunstgewerbeschule in Krefeld besuchen. Im Anschluss studierte er an der Kunstakademie in Düsseldorf das Fach Werbewesen bei Ernst Aufseeser und wurde 1926 Meisterschüler.

Blick vom Hungerturm

Die Ateliers der Meisterschüler befanden sich nahe der Akademie. Das hohe Haus wurde Hungerturm genannt. Eine schöne Aquatinta zeigt einen winterlichen Blick auf „Das alte Düsseldorf“ (1957). Unten die Brauerei („Zum Füchschen“). Rechts schließt die Ritterstraße an. Sie mündet außerhalb des Blickfelds in einem kleinen Platz, der mittlerweile nach Hilarius Gilges benannt worden ist. Noch weiter rechts ist die Akademie zu denken.

Das alte Duesseldorf 1 - Mensch – wie stolz das klingt - Hanns Kralik, KPD, Künstler, KZ Börgermoor, Schloss Moers, Sonderausstellung - Kultur
„Das alte Düsseldorf“, 1957 (Foto: gemeinfrei)

Hilarius Gilges ist am 20. Juni 1933 am Rheinufer unter der Oberkasseler Brücke aufgefunden worden. Ermordet. Die Leiche bestialisch zugerichtet. Der Sohn eines farbigen Rheinschiffers gehörte zur Gruppe Nord-West-Ran. Das war ein Straßentheater, geleitet von Wolfgang Langhoff, damals schon ein bekannter Schauspieler. Kralik hat ihn gleich nach 1945 als Intendanten wieder nach Düsseldorf geholt. Gustav Gründgens kam erst, nachdem sein Vorgänger zum Deutschen Theater in Berlin/DDR abgeworben worden war. (In Düsseldorf gilt diese Mitteilung heute noch als politische Indiskretion und taktlos.)

Auf der Ratinger Straße, links vom Betrachter aus gesehen, führte Mutter Ey in der Nummer 45 ihre kleine Kaffeestube, die sich im Laufe der zwanziger Jahre zu einer modernen Galerie gewandelt hatte. 1933 war damit Schluss. Nach dem Krieg holten Bürgermeister Peter Waterkortte (KPD) und der Kulturdezernent Hanns Kralik Mutter Ey aus Hamburg zurück. Aber sie starb bald.

Der Terror

Nach der Machtübertragung an Hitler am 30. Januar 1933 überstürzen sich die Ereignisse. Der inszenierte Reichstagsbrand löst eine Verhaftungswelle gegen Kommunisten und andere Linke aus. Der Terror greift in Düsseldorf um sich. Hanns Kralik wechselt ständig die Wohnung. Im Mai begeht die NSdAP den Jahrestag der Hinrichtung von Schlageter mit einer reichsweiten Massenveranstaltung auf der Golzheimer Heide. Die Genossen der KPD aber können noch vor deren Ende eine Broschüre verteilen, Titel „Das Kreuz in der Heide“, Auflage 20.000. Auch „Die Wahrheit über die Razzia in Gerresheim“ wird verbreitet, bis Verhaftungen dem illegalen Apparat ein Ende machen. Der Leiter der illegalen KPD-Bezirksleitung Hugo Paul entwischt mit Mühe. Auch Hanns und Lya Kralik können sich verbergen. Allerdings fliegt auch der nächste Coup auf. Sie kommen in die Kellerzellen des Polizeipräsidiums.

Während eines Hofgangs bekommt Hanns Kralik Hugo Paul zu sehen. Er ist kaum wiederzuerkennen, so zerschunden, dennoch in fester Haltung: „Mensch – wie stolz das klingt. (Trotz alledem)“

KZ Börgermoor

Situationsplan des Lagers Boergermoor 1 - Mensch – wie stolz das klingt - Hanns Kralik, KPD, Künstler, KZ Börgermoor, Schloss Moers, Sonderausstellung - Kultur
KZ Börgermoor (Foto: gemeinfrei)

Im Juli wird Hanns Kralik mit vielen anderen Düsseldorfer Genossen ins KZ Börgermoor gebracht.

Die Häftlinge arbeiten hart unter unwürdigen Bedingungen. Aber es gelingt ihnen, eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Das Ereignis findet am 27. August 1933 statt und heißt „Zirkus Konzentrazani“. Neben anderem wird gesungen, das Lied „Die Moorsoldaten“, lange und sorgfältig einstudiert. Der Text stammt von Johann Esser und Wolfgang Langhoff, die Tonfolge von Rudi Goguel.

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KZ-Häftlinge müssen Torf stechen (Foto: gemeinfrei)

Lya Kralik erinnert sich: „Im Gefängnis hatten wir gehört, dass Düsseldorfer Frauen ihre inhaftierten Männer im KZ Börgermoor bei Papenburg in Ostfriesland besuchen wollten. Einen Tag vorher wurde ich vorübergehend aus der Haft entlassen. Am nächsten Tag fuhr ich mit 30 Frauen ins Moor; denn mein Mann war auch dort. Nach 10-stündiger Fahrt kamen wir in diese trostlose Gegend, kein Baum, kein Strauch, nur weite Heidefläche, die Gefangenen mussten hier Torf stechen. Nur bis 100 Meter durften wir uns dem Stacheldraht umzäunten Lager nähern. Ein SS-Mann kam heraus, um uns zu sagen, der Kommandant sei abwesend, wir dürften unsere Männer nicht sehen. Uns überfiel eine scheußliche Traurigkeit, wir ließen nicht locker, saßen im Chausseegraben, und immer wieder gingen wir zu zweien an den Stacheldraht. Unsere Zähigkeit hatte Erfolg, nach 4 Stunden kam ein SS-Mann, um sich die Namen der Männer, die wir besuchen wollten, aufzuschreiben. Unsere Männer waren in alte Schupo-Uniformen gekleidet mit Krätzchen auf dem Kopf. 10 Minuten Sprechzeit wurde uns bewilligt.

Jeder unserer Männer hatte kleine selbstgebastelte Geschenke mitgebracht. Hanns brachte mir zwei aus Bast gefertigte Schalen mit, mit buntem Bast war die Torfarbeit und seine Gefangenennummer eingearbeitet. Er flüsterte mir zu, wenn du das Ende zurückwickelst findest du ein Papier, darauf ist das in Börgermoor entstandene Moorsoldatenlied aufgezeichnet.“

Wolfgang Langhoff kann 1935 im Schweizer Exil sein Buch „Die Moorsoldaten“ veröffentlichen. Es enthält zwei Illustrationen von Hanns Kralik.

1934 werden viele der Düsseldorfer Genossen aus dem KZ Börgermoor entlassen. Bei Hanns Kralik ist es offenbar ein Versehen. Denn auf ihn wartet Polizei in seiner Wohnung. Das wiederum wird bemerkt, Freunde warnen.

Exil und Widerstand

Das Paar flieht auf abenteuerlichen Wegen nach Holland. Die Legalisierung der Existenz misslingt. Aber sie können nach Frankreich ausreisen. Neben der Arbeit in den Emigrantenorganisationen verbucht Kralik dort einige künstlerische Erfolge. Es folgen Ausstellungen in Frankreich, aber auch in London, weitere Arbeiten werden in Chicago gezeigt.

Streuzettel auf Zigarettenpapier - Mensch – wie stolz das klingt - Hanns Kralik, KPD, Künstler, KZ Börgermoor, Schloss Moers, Sonderausstellung - Kultur
Streuzettel auf Zigarettenpapier (Foto: gemeinfrei)

Mit Beginn des Krieges werden die Deutschen interniert – gleich, ob Nazis oder politische Flüchtlinge. Es folgt für Hanns Kralik eine Odyssee durch verschiedene Internierungslager. Er landet schließlich in Lyon in der illegalen Arbeit der Travail Allemand der Kommunistischen Partei. Eine seiner Aufgaben ist die Fälschung von Ausweisen. Henny Dreifuß, die Düsseldorfer Kommunistin, berichtet später, dass auch der ihre von Hanns gefertigt war. Auch derartige Exponate sind in der Moerser Ausstellung zu sehen.

Vor allem stellt Hanns Kralik in Lyon Propagandamaterial her. Hanns und Lya Kralik leben ab 1942 als elsässische Franzosen unter den Namen Yvonne Colette Martin und Jean Martin im nördlichen Arbeitervorort Villeurbanne von Lyon. „In einer großen Mietskaserne auf zwei primitiven Dachzimmern (im 5. Obergeschoss), aber mit einem guten Radioapparat mit Kopfhörern, Schreibmaschine und Abziehapparat taten wir unser Möglichstes, aufklärend unter den Wehrmachtsangehörigen zu wirken. Wir schrieben Wachsbogen, illustrierten sie und zogen sie zum Teil auch selber ab“, berichtet Lya. Sie stellen auch Streuzettel auf Zigarettenpapier her, geeignet, sie über Mauern zu werfen, aber auch bei Gefahr leicht zu verschlucken: sie sind ebenfalls in Moers ausgestellt, sogar ins Riesige vergrößert. Es schadet nicht.

Rückkehr nach Düsseldorf

1944 kehrt Kralik nach Paris zurück und muss erkennen, dass seine Wohnung von der Gestapo leergeräumt worden ist. Das zweite Mal sind alle seine künstlerischen Arbeiten verloren. Bevor die beiden zurückreisen, besuchen sie das Grab von Heinrich Heine auf dem Friedhof Montmartre.

„Eine einfache ältere Frau musste uns bereits seit längerem beobachtet haben. Sie spricht uns an. Mit Freude halte sie Heines Grab in Ordnung und sie könne viele Episoden erzählen, die sie hier erlebt habe. Während der Besatzungszeit habe sie oft beobachtet, wie heimliche Besucher, deutsche Soldaten und Offiziere, eilig einen Blumenstrauß auf das Grab legten, um so ihre stille Verehrung für ihren großen Landsmann zum Ausdruck zu bringen.“ (Lya)

In den Junitagen schlagen sich die Kraliks auf beschwerlichen Wegen über Luxemburg wieder nach Düsseldorf durch. Das Haus in der Venloer Straße 2 liegt in Trümmern.

Die Bilanz des Krieges zieht Kralik später in seinem Verwaltungsbericht „Fünf Jahre Kulturaufbau“ vom April 1950. Die Not drängt. Es geht darum, gemeinsam die dringendsten Bedürfnisse der Bevölkerung zu erfüllen, die Trümmer zu beseitigen, es geht um Beschaffung von Lebensmitteln und Wohnungen, um den Wiederaufbau.

Der Kulturdezernent

Die britische Militärregierung beruft außer drei Sozialdemokraten die Kommunisten Kralik und Klaus Maase zu Beigeordneten. Kralik tritt sein Amt am 1. Oktober 1945 an. Lya und er wohnen nun am Rathausufer 14. Für künstlerische Tätigkeit wird er in den nächsten fünf Jahren kaum Zeit haben.

Schon die erste Sitzung des Kulturausschusses am 18. Oktober 1945 lässt seine zupackende Art erkennen. Punkt 17 der Tagesordnung: Rückkehr der 83-jährigen Frau Ey.

Doch nach der Kommunalwahl am 13. Oktober 1946 werden die politischen Verhältnisse in Düsseldorf neu sortiert. Durch das neue Wahlrecht, das sich nach britischem Vorbild am Prinzip der Mehrheitswahl orientiert, wird die CDU begünstigt. Sie verfügt künftig in der Stadtverordnetenversammlung über 40 Sitze, die SPD acht, die KPD zwei.

Kein Wunder, dass die CDU die Zusammensetzung der Stadtverwaltung als disproportioniert empfindet. Immerhin führen die Kommunisten zwei Dezernate. Das soll geändert werden. Laut Oberstadtdirektor Dr. Walther Hensel (CDU) sei das Kulturleben in Düsseldorf unbefriedigend. Die CDU scheitert indessen mit ihren Plänen.

Ein Artikel aus der „Freiheit“ vom 24. Januar 1947, der die 18 Monate kulturellen Aufbaus resümiert und Kralik verteidigt, trifft die Stimmung. Ganz im Sinne des KPD-Aufrufs vom 11. Juni 1945 soll einem humanistischen Bildungskanon Geltung verschafft werden. Die Kulturpolitik ist weit gefasst. So weit, dass Karl Schwesig seinem Künstlerkollegen und Genossen Hanns Kralik Opportunismus vorwirft, weil er mit Künstlern zusammenarbeite, die auch unter Hitler erfolgreich ausstellten.

Allerdings ändert sich die Lage im Laufe der nächsten Jahre bis zur Konstituierung des Bundestags und der Wahl Adenauers zum ersten Bundeskanzler. Die breite antifaschistische Grundhaltung der Westdeutschen wandelt sich peu à peu zum antikommunistischen Konsens.

Kralik scheitert mit einer Initiative, Heine an seinem 150. Geburtstag zu würdigen. Der Kulturdezernent plant, das Café im Hofgarten wiederherzustellen und das Heine-Archiv dort unterzubringen. Es soll ein Heinrich-Heine-Museum entstehen mit Heine-Garten. Im Jahre 1947 ist das Café auf dem Ananasberg noch verpachtet. Der Betrieb scheint sich aber nicht mehr recht zu lohnen. Der Pächter ist bereit, den Standort aufzugeben, sobald ihm die Stadt eine gleichwertige Gaststätte überlässt. Die städtische Liegenschaftsverwaltung sieht da aber keine Möglichkeit.

Immerhin wird im September eine Heine-Gedenktafel an seinem Geburtshaus angebracht. Zudem würdigt die Stadt Heines Geburtstag am 13. Dezember mit Erinnerungsfeiern sowie der Benennung des Heinrich-Heine-Platzes.

Der Adenauererlass

Kralik Bericht - Mensch – wie stolz das klingt - Hanns Kralik, KPD, Künstler, KZ Börgermoor, Schloss Moers, Sonderausstellung - Kultur
Deckblatt von Kraliks Verwaltungsbericht „5 Jahre Kulturaufbau“ (Foto: gemeinfrei)

Am 19. September 1950 stellt die Adenauerregierung die Unvereinbarkeit der KPD-Mitgliedschaft mit Dienstpflichten im öffentlichen Dienst fest. Schon eine Woche später versetzt die Stadtverwaltung die Beigeordneten Hanns Kralik und Klaus Maase zum „nächstzulässigen“ Termin in den Ruhestand. Hanns Kralik legt Widerspruch ein. Das Rechtsamt klärt Oberstadtdirektor Hensel über die Verfassungswidrigkeit politischer Kündigungen auf. Dennoch wird den Kraliks schon mal vorab im Dezember das Konto gesperrt. Der Vorgang führt zu unterhaltsamen Rechtfertigungsversuchen innerhalb der Stadtverwaltung. Eine ordentliche Kündigung gelingt erst am 20. Januar 1951. Mit neuer Begründung: Kralik sei unfähig.

Über die Frage der Unfähigkeit des Kulturdezernenten wird im Juni 1951 Beweis erhoben. Kraliks Prozessvertreter legt dar, dass mit der angeblichen Unfähigkeit Kündigungsgründe unzulässig nachgeschoben werden. Am Ende würdigt das Urteil Kraliks Tätigkeit und verweist auf seinen Verwaltungsbericht. Sein Gehalt bezieht Kralik bis Ende des Jahres. Bis zum Verbot der KPD arbeitet er im Kulturausschuss der Stadt mit.

Und er hat Zeit für seine künstlerische Arbeit. In Moers bekommen wir einige bis dahin unbekannte Werke zu sehen.

Düsseldorf braucht eine Kralik-Ausstellung

Erhebliches Engagement für diese Sonderausstellung zeigten Ulrich Hecker vom Verein „Erinnern für die Zukunft Moers“ und Diana Finkele, Museumsleiterin des Grafschafter Museums im Moerser Schloss, zusammen mit Kraliks Großneffen Ralf Zimmermann, der zahlreiche Exponate noch pünktlich ersteigern konnte. Diese drei Koryphäen besuchten eines schönen Sommertages die Datsche von Jürgen Schuh, VVN Düsseldorf. Der konnte helfen.

Die Eröffnung am 29. Oktober im überfüllten Saal des alten Landratsamtes ließ erkennen, wie sich die drei wirkungsvoll ergänzen.

Moers ist nicht weit von Düsseldorf. Vielleicht springt der Funke der Begeisterung doch noch über ins Düsseldorfer Rathaus. Dort fragte namens der Linkspartei Michael Driesch im August an, aus welchen Gründen bis zum heutigen Tag Kralik von der Stadt weder rehabilitiert noch geehrt worden sei. „Es gibt keine Straße, die in Düsseldorf nach ihm benannt ist, es gibt kein Gedenken, keine Rehabilitation, keine Ausstellung.“

Die Stadt bestreitet das. Und eine juristische Rehabilitation könne durch die Stadt nicht erfolgen.

Etwas mehr ginge schon. Zumindest eine Ausstellung im Stadtmuseum wäre angesagt, zumal Lya Kralik nach Hanns’ Tod 1971 diesem Institut ein umfängliches Konvolut seiner Arbeiten vertrauensvoll überlassen hat.

Hanns Kralik
Mensch – wie stolz das klingt
Grafschafter Museum im Moerser Schloss
Bis 24. März 2024

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"Mensch – wie stolz das klingt", UZ vom 2. Februar 2024



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