Die Zahl der in Afghanistan getöteten und verletzten Zivilisten habe einen neuen Höchststand erreicht. Das sagte die Chefin der Menschenrechtsabteilung der UNO-Mission UNAMA, Danielle Bell. Sie stellte am Sonntag in Kabul einen Bericht über die zivilen Opfer vor. 11 002 Fälle von getöteten und verletzten Zivilisten habe die UNO 2015 registriert, 4 Prozent mehr als 2014.
Die meisten der Opfer wurden getötet oder verletzt, als sie bei Gefechten zwischen die Fronten gerieten. Fast jedes vierte Opfer sei ein Kind, so Bell. Der Bericht macht die afghanischen Streitkräfte für 14 Prozent der zivilen Opfer verantwortlich, die ausländischen Truppen für 2 Prozent. Die Taliban, die nach dem Bericht für den größten Teil der Opfer verantwortlich sind, bezeichneten den Bericht als einseitig – der Hauptgrund für zivile Opfer sei die Anwesenheit ausländischer Truppen in Afghanistan.