In Afghanistan sind seit Jahresbeginn mehr als 90 000 Menschen vor Gefechten zwischen Taliban und Regierungstruppen aus ihren Heimatdörfern geflohen. Zwangsvertreibung gebe es in 29 der 34 Provinzen, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht der UNO-Agentur zur Koordinierung humanitärer Hilfe (OCHA). Im früher als „eher ruhig“ geltenden Norden würden mittlerweile 41 Prozent aller Kriegsvertriebenen registriert.
Ein Mitarbeiter von OCHA sagte, das liege an verschiedenen Faktoren. „Zum einen gehen einige Kämpfe dort weiter, wo sie 2016 schon getobt haben. Viele Menschen sind dort schon geflohen.“ Zum anderen steige die Armut. Die Menschen hätten oft kein Geld mehr, woanders hin zu gehen. Ein weiterer Grund sei, dass auch die Großstädte, die zuvor als sicher galten, nun keine Zuflucht mehr böten.