Die CDU/FDP-Landesregierung NRW plant, das Kinderbildungsgesetz (KiBiz) zu überarbeiten. Erzieherinnen, Erzieher und Eltern engagieren sich gegen „Billiglösungen“ und fordern mehr Fachkräfte, kleinere Gruppen, abgesicherte Öffnungszeiten, bessere Ausbildung. Mit einer eindrucksvollen Demonstration unter dem Motto „Mehr Große für die Kleinen!“ verliehen sie ihren Forderungen in Düsseldorf Nachdruck. Tausende waren dem Aufruf des Aktionsbündnisses gefolgt. Zu diesem gehörten neben den „üblichen Verdächtigen“ ver.di und GEW auch Mitglieder der Mitarbeitervertretungen der Kirchen, Betriebsräte von AWO-Kitas, Berufsverbände, Personalräte und Vertreter des Landeselternbeirats.
Ein Referentenentwurf von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sieht vor, dass die 9 800 Kindertagesstätten in NRW finanziell besser ausgestattet werden sollen – ab 2020/21. Die vorgesehenen 1,3 Milliarden Euro sind zu wenig, um Verbesserungen abzusichern. Bundesweit ist NRW Schusslicht bei der Betreuung der Unter-dreijährigen.
Die Erzieherinnen und Erzieher fordern eine Personalbemessung für pädagogisches Personal nach aktuellen wissenschaftlichen Studien (U3 = 1 zu 3 / Ü3 = 1 zu 7,5),Orientierung des Personalschlüssels an den realen Öffnungszeiten (in der Regel 45 Std.), kleinere Gruppen (Ü3 max. 20 Kinder, U3 max. 10 Kinder, U3+Ü3 max.17 Kinder, Azubis zusätzlich zum ausgebildeten Personal, Start einer Ausbildungsoffensive, Ausweitung der praxisintegrierten Ausbildung (PIA), Verbindliche Vor- und Nachbereitungszeiten, Freistellung der Leitungen und anteilige Freistellung der stellvertretenden Leitungen, ausreichende Hauswirtschaftskräfte.
Lebhaften Beifall gab es, als von der Bühne die Solidarität mit den Kolleginnen und Kollegen in einem kurzen Grußwort zum Ausdruck gebracht wurde.