In Leipzig haben IG Metall und Betriebsräte in 34 Betrieben mehr Geld für insgesamt 21.500 Kurzarbeiter in der Corona-Krise durchgesetzt. Ein Großteil davon entfällt auf Kontraktlogistiker und Beschäftigte im Kfz-Handwerk.
Nach den Betriebsvereinbarungen erhalten nun Kurzarbeiter gut 80 Prozent oder mehr vom normalen Netto – und nicht nur die gesetzlich vorgeschriebenen 60 Prozent oder mit Kindern 67 Prozent. „Dafür haben wir gemeinsam hart gearbeitet und können stolz darauf sein“, sagte Bernd Kruppa, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Leipzig.
Bis zu 85 Prozent statt der 60 Prozent Kurzarbeitertarif erhalten etwa Mitarbeiter beim Kontraktlogistiker Rudolph in Leipzig, der für Porsche und BMW arbeitet. „Ohne die Aufzahlung würden unsere Leute mit unter 1.000 Euro nach Hause gehen“, betonte Jens Grube, Betriebsratsvorsitzender von Rudolph bei Porsche. „Wir hätten gerne mehr gehabt. Aber es ist dennoch ein fairer Kompromiss.“ Die Belegschaft sei froh, „dass es bei uns etwas gibt. Ihre Bekannten in anderen Branchen bekommen gar nichts.“
Erreicht worden sei zudem, dass Beschäftigte von Leiharbeitsfirmen, die diese an große Autoproduzenten vermitteln, in der momentanen Krise nicht auf die Straße gesetzt wurden, Kurzarbeitergeld erhalten und ohne Kündigung vor Ort verbleiben mit dem Ziel, rasch wieder eingesetzt zu werden, wenn die Notlage vorbei ist.