Für die rund 72 000 Beschäftigten in den nordwestdeutschen Stahlwerken gibt es ab April mehr Geld. Das erzielte Tarifergebnis sichert ihnen ein Plus von insgesamt vier Prozent in zwei Stufen. Für Azubis in den ersten drei Ausbildungsjahren steigt die Vergütung überproportional. Zudem gelten weiterhin die Tarifverträge zur Altersteilzeit und zu Werkverträgen.
Nach zehn Stunden Verhandlungen war das Tarifergebnis in Düsseldorf unter Dach und Fach: Damit „erhalten die Beschäftigten einen fairen Anteil am wirtschaftlichen Erfolg der Branche“, sagte der IG Metall-Vorsitzende Jörg Hofmann. Mit der Weiterführung der Altersteilzeit lasse sich der demografische Wandel in den Unternehmen gestalten. Knut Giesler, der für die IG Metall die Stahl-Verhandlungen führte, wertete den erzielten Kompromiss als „vertretbares Ergebnis. Es passt zur aktuellen Situation in der Stahlbranche und führt zu einem Reallohnplus bei den Beschäftigten“, so sein Kommentar. Der hart umkämpfte Kompromiss sei auch ein Verdienst der Warnstreiks der letzten Wochen gewesen.
Insgesamt waren 14 000 Warnstreikende auf der Straße gewesen und hatten den Druck auf die Stahl-Arbeitgeber verstärkt. Herausgekommen ist jetzt ein Abschluss, der Arbeitnehmern ein gutes Einkommensplus sowie Beschäftigung sichert. Vor allem die Azubis in den ersten drei Ausbildungsjahren profitieren von dem Ergebnis.