Laut Angaben des Bundesinstituts für Bau-, Raum- und Stadtforschung ist die Zahl der Berufspendler im Jahr 2015 auf 60 Prozent gestiegen. Im Jahr 2015 waren es noch 53 Prozent aller Erwerbstätigen, die täglich bis zu mehreren Stunden mit dem Auto oder der Bahn zur Arbeit fahren. Auch die Länge des Arbeitsweges ist gestiegen: Von durchschnittlich 14,6 Kilometer im Jahr 2000 auf durchschnittlich 16,8 Kilometer im Jahr 2015. Hinter diesen Zahlen verbergen sich jedoch auch Arbeitswege von mehr als 150 Kilometern, 1,3 Millionen Fernpendler nehmen diese Strecken 2015 täglich in Kauf. Konsequenz dieser Entwicklung: Gefahr von steigender Zahl psychischer und physischer Erkrankungen für Erwerbstätige und steigende Belastung für Umwelt und Innenstädte.
Der wachsende Niedriglohnsektor bei gleichzeitig steigenden Mietpreisen in den Großstädten: Das können sich immer weniger Menschen in Deutschland leisten. Zahlte man beispielsweise im Jahr 2011 für eine 30-Quadratmeter-Mietwohnung 13,55 Euro pro Quadratmeter, sind es 2016 schon 15,47 Euro pro Quadratmeter. Die Menschen werden aus den Großstädten gedrängt, die steigende Zahl der Berufspendler ist Konsequenz der unsozialen Wohnungspolitik in Deutschland.