In seinem am Montag veröffentlichten Jahresbericht hat das Stockholmer Internationale Friedensforschungsinstitut SIPRI eine gefährliche Tendenz ausgemacht. Zwar sei die Gesamtzahl der atomaren Sprengköpfe weltweit bis Anfang dieses Jahres um circa 320 auf schätzungsweise noch 13.080 gesunken, doch seien derzeit mehr Atomwaffen einsatzbereit als noch Anfang 2020. Die Verringerung einsetzbarer Sprengköpfe sei offenbar ins Stocken geraten. Zugleich liefen umfassende und teure Programme zur Modernisierung der Atomwaffenarsenale. Die SIPRI-Experten schätzen, dass die USA und Russland weiterhin über mehr als 90 Prozent der weltweiten Atomwaffen verfügen.
Der Rest verteilt sich auf China, Frankreich, Britannien, Pakistan, Indien, Israel und Nordkorea. Als besorgniserregend wird die Zahl von Atomsprengköpfen eingeschätzt, die bereits auf Raketen montiert wurden oder sich auf aktiven Stützpunkten befinden – und einsatzbereit sind. Ihre Zahl stieg im Vergleich zum Vorjahr von 3.720 auf 3.825 – bei den USA und Russland kamen jeweils rund 50 hinzu. Auch die NATO-Staaten Britannien und Frankreich verfügten über einsetzbare Sprengköpfe.