Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes hat der Bauboom während der Corona-Pandemie die Nachfrage nach Holz als Baustoff im In- und Ausland angekurbelt. Demnach exportierte Deutschland im Jahr 2020 insgesamt rund 12,7 Millionen Kubikmeter Rohholz im Wert von 845 Millionen Euro. Das sei im Vergleich zum Vorjahr ein Anstieg um 42,6 Prozent. Dieser Trend setze sich 2021 fort.
Der wachsenden Nachfrage im Ausland stehe ein Rekord beim Holzeinschlag im Inland gegenüber: Im Jahr 2020 wurden in den deutschen Wäldern 80,4 Millionen Kubikmeter Holz eingeschlagen – so viel wie nie zuvor seit der deutschen Vereinigung. Grund dafür sind vermehrte Waldschäden infolge des auch durch Trockenheit und Hitze begünstigten Insektenbefalls: So machte der Schadholzeinschlag aufgrund von Insektenschäden mehr als die Hälfte (53,8 Prozent) des gesamten Holzeinschlags im Jahr 2020 aus.
Harald Schaum, IG BAU, sagte, die Zahlen zeigten, „wie dramatisch die Lage in Deutschlands Wäldern ist“. Dürren, Stürme und Schädlingsbefall führten zudem zu einer nie dagewesenen Arbeitsbelastung bei den Beschäftigten im Forst. Bundesweit seien mindestens 11.000 weitere Forstbeschäftigte nötig, um der Not im Wald Herr zu werden.