Seit die syrische Armee die bewaffneten Dschihadisten in Ost-Aleppo von ihrem Nachschub abgeschnitten hat, macht sie weitere militärische Fortschritte. Sie führt von mehreren Seiten Angriffe und drängt al-Nusra und ihre Verbündeten zurück.
Dabei stößt sie auf zum Teil heftigen Widerstand, muss zurückweichen und erreicht ihre Ziele erst im zweiten oder dritten Anlauf. Ein Beispiel dafür war der Kampf um das Flüchtlingslager Handarat im Norden Aleppos.
Mit den Luftangriffen versuchen die russische und syrische Luftwaffe, befestigte Stellungen und Kommunikationseinrichtungen zu zerstören, um die Aktionen der Armee zu erleichtern.
Für Zivilisten in Aleppo ist die Situation untragbar. Deshalb schlägt die syrische Regierung den Bewaffneten in Aleppo immer wieder vor, aus der Stadt abzuziehen. Sie könnten das wie in anderen Gebieten auch (in Homs, zuletzt in Daraya) unbehelligt tun. Der Vorschlag von De Mistura, UNO-Gesandter für Syrien, für einen „ehrenhaften“ Abzug aus Aleppo, für den er durch seine persönliche Beteiligung die Sicherheit garantieren würde, wird von Russland ausdrücklich unterstützt.
Bisher wird dieser Vorschlag von al-Nusra nicht akzeptiert.
Die militärische Situation in Aleppo ist für al-Nusra und ihre Verbündeten nicht haltbar. Ihr einziger Weg zum Erfolg ist ein anderer: Sie versuchen, die Kämpfe möglichst lange andauern zu lassen, weitere Horrorbilder zu verbreiten und über ihre medialen Unterstützer doch noch das eigentliche Ziel zu erreichen: Eine Flugverbotszone. Die UN-Resolution Frankreichs, die durch das russische Veto abgelehnt wurde, verfolgt genau dieses Ziel.