Zu „Ignorierte Sichtweisen“, UZ vom 1. März

Marx hatte Recht

Dietmar Hänel, Flöha

Wenn ich die Berichte über das aktuelle Geschehen in Europa und in der Ukraine lese, frage ich mich: Wem nützt das alles und wie weit wollen es die westlichen Politiker und die NATO noch treiben, um unter allen Umständen einen direkten Krieg mit Russland anzuzetteln? Von einer etwas vernünftigen Regung kann man nur beim deutschen Kanzler reden, der die Taurus-Lieferungen ablehnt. Bleibt die Frage: Wie lange noch? Ansonsten kann von Vernunft bei den Politikern, in der EU und bei den Lobbyisten der Waffenkonzerne keine Rede sein. Stoltenberg fordert Munitionslieferungen an die Ukraine in Höhe von 1,2 Milliarden. Das nur für Soldaten errichtete moderne US-Krankenhaus in Ramstein kostete über 1 Milliarde und der Bund zahlte über 150 Millionen Euro dazu. Nicht zu vergessen die Profite der Waffenkonzerne. Allein Rheinmetall hat seit Beginn des Ukraine-Krieges seinen Aktienkurs mehr als verdoppelt. In diesem Zusammenhang bewahrheitet sich die Feststellung aus dem „Kapital“: „Für 100 Prozent Profit stampft das Kapital alle menschlichen Gesetze unter seinen Fuß; 300 Prozent, und es existiert kein Verbrechen, das es nicht riskiert, selbst auf Gefahr des Galgens.“ Letzteres scheint derzeit in der deutschen und europäischen Politik nicht ganz abwegig, denn der deutsche Verteidigungsminister fordert, dass Deutschland in fünf bis acht Jahren kriegstüchtig sein muss. Bis dahin werden die 300 Prozent vermutlich erreicht sein, wenn sich die Menschen nicht mit aller Macht gegen diese Kriegspolitik stemmen.

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"Marx hatte Recht", UZ vom 8. März 2024



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