Was hat den Söder-Markus zu seinem PR-Gag getrieben? Der bayerische Ministerpräsident nutzt die Aufmerksamkeit, die das Jahrestreffen der CSU-Abgeordneten des Bundestages im schönen Kloster Seeon mit sich bringt, für den Vorschlag, die Pferde zu wechseln. Ihn treibt die Sorge um, bei der nächsten Bundestagswahl könnte die Union nicht mehr ausreichend Stimmen fangen. Er posaunt vor allen Mikrofonen: „Das ist wie im Fußball. In der zweiten Halbzeit verstärkt man sich mit neuen und frischen Kräften. Wir sollten daher bis Mitte des Jahres das Regierungsteam verjüngen und erneuern. Denn es braucht Aufbruchstimmung.“ Bei allen Sprüchen, es gehe um Inhalte und nicht um Personen, will nicht nur der Söder, dass neue Gesichter die Wählerstimmen im Lande zu ihren Gunsten verschieben. Die „alten“ Gesichter verkaufen sich nicht mehr so gut, ein grüner Anstrich muss her, und nebenbei, die SPD muss endlich in die Ecke gestellt werden.
Die Aufregung in den herrschenden Medien kommt reflexartig wie der Sabber des Pawlowschen Hundes. Von Aufbruch ist nichts zu finden in dem, was der Söder alles sagt, denn an den Verhältnissen soll sich nichts ändern. Also noch mehr Aufrüstung und militärisches „Engagement“ überall dort, wo deutsche soll meinen, ökonomische Interessen im Spiel sind. Also sind die Sanktionen gegenüber Migrantinnen und Migranten zu verstärken. Also soll die Kluft zwischen Reich und Arm immer weiter auseinandergehen und auch die Resterampe an demokratischen Rechten soll weiter ausgebaut werden. Der Söder-Markus „is scho a Hund“, wie sein seliger Vorfahr im Amte, FJS, von seiner Wolke herab sagen wird. Denn wie Strauß will er seine Partei auch im fernen Berlin in der ersten Reihe platzieren.