Malis Übergangsregierung hat Frankreich am 18. Februar dazu aufgefordert, seine Truppen unverzüglich aus dem westafrikanischen Land abzuziehen. Tags zuvor hatte die französische Regierung angekündigt, ihre Soldaten binnen vier bis sechs Monaten aus Mali abzuziehen und sie stattdessen in Nachbarländern, vor allem Niger, zu stationieren.
Oberst Abdoulaye Maïga, Sprecher der malischen Übergangsregierung, kritisiert in einem Kommuniqué vom 18. Februar Frankreich dafür, Abkommen zwischen den beiden Ländern immer wieder unilateral und ohne Ankündigung zu beenden. Die französischen Militäreinsätze hätten nicht verhindert, dass sich die terroristische Bedrohung aus dem Norden Malis mittlerweile über das ganze Land erstrecke. Weiter heißt es in der Erklärung: „Die Regierung Malis erinnert daran, dass die Opération Serval nicht nötig gewesen wäre, hätte die NATO 2011 nicht in Libyen interveniert. Diese Intervention, die die Sicherheitslage in der Region fundamental verändert hat, in der Frankreich zum größten Leidwesen der Afrikaner eine aktive und maßgebliche Rolle gespielt hat, ist die Ursache der aktuellen Sicherheitsprobleme Malis im Besonderen und des Sahels generell.“ Mit der Opération Serval hatte 2013 Frankreichs militärische Intervention in Mali begonnen.
Frankreichs Präsident Macron kündigte an, die Aufforderung zum sofortigen Truppenabzug zu ignorieren. Eine Niederlage Frankreichs weise er „vollkommen zurück“. Seine Erklärungen – wie auch die vieler deutscher Politiker – triefen vor kolonialem Ungeist. Sie werfen Mali „Undank“ vor und implizieren, Malier gingen „russischer Propaganda“ auf den Leim, wenn sie in Moskau nach Hilfe fragen.
Mehrere tausend Malier feierten den Abzug französischer Truppen am Samstag auf einer Demonstration auf dem Boulevard de l’Indépendance in der Hauptstadt Bamako als „Sieg gegen den Imperialismus“.