Männer sind nicht systemrelevant

Angaben der Bundesanstalt für Arbeit zufolge sind 76 Prozent der Beschäftigten in Krankenhäusern weiblich. Im Einzelhandel sind es demnach 72,9 Prozent und in den Kindergärten und Vorschulen sogar 92,9 Prozent.

Die Schulen sind derzeit geschlossen und werden es für Wochen bleiben. Kinderbetreuung ist Mangelware. Zudem scheiden Großmütter und -väter als die sonst übliche Notbetreuung aus, weil sie zur Risikogruppe im Falle einer Covid-19-Infektion gehören.

Wer begegnet sich also wochentags beim morgendlichen Spaziergang mit dem Filius? Die nicht „systemrelevanten“ männlichen Klassenbrüder, die sonst Dinge produzieren, die im Fall des Falles dann doch keiner braucht – Autos zum Beispiel.

Es sind vor allem Frauen, die derzeit die Gesellschaft am Laufen halten. Ihre Fähigkeiten werden auch dann noch gebraucht, wenn der Kapitalismus schon längst am kommunistischen Virus zugrunde gegangen ist.

Männer, wir müssen umschulen!

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Männer sind nicht systemrelevant", UZ vom 27. März 2020



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Tasse.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit