Die Argentinier haben inmitten einer schweren Wirtschaftskrise den neoliberalen Präsidenten Mauricio Macri abgewählt. Bei der Präsidentschaftswahl verlor der Amtsinhaber schon in der ersten Runde am Sonntag deutlich gegen den links der Mitte eingestuften Oppositionspolitiker Alberto Fernández. Der Peronist Fernández, der zusammen mit der ehemaligen Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner angetreten war, lag nach Auszählung fast aller Stimmen bei etwa 48 Prozent. Der Amtsinhaber kam lediglich auf 40 Prozent. Macri räumte noch am Wahlabend seine Niederlage ein.
Fernández sprach von einem „großen Tag für Argentinien“. Vor dem Land liege jedoch eine schwierige Zeit, sagte der Anwalt mit Blick auf die Wirtschaftskrise. Das Leid der Argentinier müsse ein Ende finden. Argentinien durchlebt derzeit seine schwerste Wirtschaftskrise seit 17 Jahren. Seit mehr als einem Jahr befindet sich das südamerikanische Land in der Rezession, die Menschen leiden unter hoher Arbeitslosigkeit. Mehr als ein Drittel der Argentinier ist von Armut betroffen. Die Inflationsrate liegt bei mehr als 50 Prozent.