Die heimische Politik kann kaum etwas gegen die riesenhaften Exportüberschüsse tun, behauptet das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW). In einer Studie, die im Auftrag des Bundesfinanzministeriums angefertigt wurde, prognostizieren die Autoren deshalb, dass der Exportüberschuss auf absehbare Zeit sehr hoch bleiben werde. Mehr schuldenfinanzierte öffentliche Ausgaben hätten kaum einen Effekt, genauso wenig wie gegenfinanzierte Steuersenkungen. Mit keiner Maßnahme ließe sich der Überschuss dauerhaft unter die von der EU-Kommission vorgesehene Höchstmarke von sechs Prozent senken. 2015 und 2016 lag er bei mehr als acht Prozent des BIP (Bruttoinlandsprodukt). Die Möglichkeit einer stärkeren Anhebung der Löhne, die die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Unternehmen schmälern würde, wird von den Autoren allerdings gar nicht erwogen. Vermutlich ist so etwas außerhalb ihrer Vorstellungskraft.
Machtlos gegen deutschen Exportüberschuss
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