Was lange währt, wird endlich gut. Die Verhandlungen über einen ersten Kollektivvertrag (entspricht dem deutschen Tarifvertrag, Anm. UZ) bei der Modekette Zara, die auf Initiative des OGBL (Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg, Einheitsgewerkschaft in Luxemburg, Anm. UZ) erfolgten, dauerten fast ein Jahr, bevor sie am 25. Oktober 2021 erfolgreich abgeschlossen wurden.
Vor Beginn der Verhandlungen hatte der OGBL bereits den Forderungskatalog zusammen mit den Beschäftigten aufgestellt. Bei einer weiteren Befragung im Sommer dieses Jahres hatten 97 Prozent der Beschäftigten ein Angebot der Direktion von Zara abgelehnt und sich dafür ausgesprochen, die Gewerkschaftsforderungen aufrecht zu erhalten.
Der Abmachung, die am gestrigen Montag unterzeichnet wurde, hatten zuvor 90 Prozent der Angestellten von Zara ihre Zustimmung erteilt.
Der Kollektivvertrag für die 150 Beschäftigten aus den Geschäften in Bartringen, Luxemburg-Cloche d’Or und Luxemburg-Kirchberg hat eine Laufdauer von drei Jahren. Er umfasst eine Prämie in Höhe eines Monatslohns am Jahresende, welche an die Anwesenheit im Betrieb gebunden ist, bis zu vier zusätzliche Urlaubstage je nach Dienstalter, eine Lohntabelle, eine Lohnerhöhung nach fünf beziehungsweise 10 Jahren für »unqualifizierte« Beschäftigte, eine Begrenzung der Überstunden, einen Arbeitstag von mindestens fünf Stunden. Die Beibehaltung des höchsten Provisionssatzes im Falle einer Vertretung von weniger als zwei Monaten in einem anderen Geschäft, ein Verfahren im Falle von moralischer oder sexueller Belästigung.
Ohne den Einsatz der Gewerkschaftssekretäre, ohne die Solidarität und die Mobilisierung der Beschäftigten wäre dieses Resultat nicht möglich gewesen.
Quelle: ZLV