Der Beirat Bremen-Blumenthal hat beschlossen, eine Straße nach der Antifaschistin Luise Otten-Röhrs zu benennen. Luise Otten wurde im Juli 1944 wegen „Wehrkraftzersetzung“ zum Tode verurteilt, später wurde die Strafe zu zehn Jahren Zuchthaus umgewandelt. Nach der Befreiung heiratete sie den Polier Friedrich Röhrs. Luise Otten-Röhrs wurde von den Bremer Behörden nicht als Verfolgte des Nazi-Regimes anerkannt. Sie engagierte sich als stellvertretende Bundesvorsitzende in der Vereinigung Opfer der NS-Militärjustiz. Dem Beschluss zur Straßenbenennung war ein Bürgerantrag vorangegangen, in dem Otten-Röhrs‘ Kampf „für die Rechte der Wehrmachtsdeserteure und für eine Entschädigungsrente für die Verfolgten, Gedemütigten und Entrechteten“ hervorgehoben wurde. Im Jahr 2000 beging Luise Otten-Röhrs Suizid.
Luise, unvergessen!
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