Protest am Headquarter der US-Streitkräfte in Wiesbaden-Erbenheim
Rund 100 Demonstranten, darunter etliche Mitglieder der DKP, besuchten am vergangenen Wochenende trotz Regen und Sturm das Headquarter der US-Streitkräfte in Wiesbaden-Erbenheim. Dort werden alle logistischen Aktivitäten des US-Manövers „Defender 2020“ koordiniert. An dem Manöver sind insgesamt 37.000 Soldaten aus 16 NATO-Statten und Georgien und beteiligt. 20.000 US-Soldaten werden über den Atlantik und quer durch Europa an die russische Grenze verlegt. Deutschland ist Drehscheibe dieser aggressiven Kriegsvorbereitung gegen Russland.
Die Demonstration in Wiesbaden Erbenheim war der Anfang etlicher Aktionen der Friedensbewegung. Sie setzt nicht auf Masse, sondern auf dezentrale Aktionen im ganzen Land, um Sand im Getriebe der Kriegsmaschinerie zu sein.
Willi
van Ooyen, Sprecher der Frankfurter Zukunfts- und Friedenswerkstatt
begrüßte die Teilnehmer der Kundgebung. Jan Schalauske,
stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Fraktion Die
Linke im hessischen Landtag, wies in seiner Ansprache darauf hin, dass
dieses Manöver angesichts des 75. Jahrestages der Befreiung von
Auschwitz und des bevorstehenden 8. Mai eine besonders drastische
Provokation Russlands darstelle. Karl-Heinz Peil von der Friedens- und
Zukunftswerkstatt betonte unter anderem, dass „Defender 2020“ nicht nur
eine offene Kriegsdrohung darstelle sondern
auch eine klimapolitische Katastrophe sei. Achim Kessler, MdB Die Linke
sagte: „In Anbetracht der 25 Millionen sowjetischen Opfer des deutschen
Faschismus ist es beschämend, dass die Bundeswehr das zweitgrößte
Kontingent stellt und somit die Bundesregierung in keinster Weise ihrer
historischen Verantwortung gerecht wird.“ Kessler forderte die
Bundesregierung auf, die Beteiligung der Bundeswehr an dieser
Machtdemonstration der NATO abzusagen.“ (mmz/wr)