Amazon-Beschäftigte streikten während des sogenannten „Prime Day“ in den deutschen Verteilerzentren des US-Konzerns. Beim „Prime Day“ handelt es sich um eine Werbeaktion, bei der Amazon besonders viel verkauft. Nach Angaben von „tagesschau.de“ setzte der Monopolist im Online-Handel im Rahmen dieser Aktion 2022 binnen 48 Stunden über zwölf Milliarden Dollar um.
ver.di hatte zu Warnstreiks in Bad Hersfeld (zwei Standorte), Leipzig, Werne, Graben, Rheinberg, Koblenz, Dortmund, Achim und Winsen aufgerufen. Grund war die schlechte Bezahlung. Amazon habe zwar die Stundenlöhne erhöht und liege derzeit über dem Mindestlohn, so Streikleiterin Monika Di Silvestre, aber dies hätte die Unternehmensleitung ihrer Einschätzung nach „ohne den Druck der Streiks“ niemals freiwillig getan. Durch längere Arbeitszeiten und niedrige oder fehlende Sonderzahlungen wie Weihnachts- und Urlaubsgeld lägen die Löhne um mehrere hundert Euro unter denen der Beschäftigten in tarifgebundenen Unternehmen.
An einigen Standorten wurde die Arbeit bereits am Sonntag niedergelegt. Am Montag demonstrierten Amazon-Beschäftigte in Hamburg für höhere Bezahlung unter dem Motto: „Make Amazon Pay! Für gute und gesunde Arbeit bei Amazon!“