Der Meinung von Rudi Christian kann ich mich nur anschließen. Man sollte das Buch von Inge Viett ganz lesen. Als DDR-Bürger und DKP-Mitglied habe auch ich es als eine höchst beeindruckende Verteidigung des ersten sozialistischen Staates auf deutschem Boden empfunden. Jeder kann im Buch verfolgen, auf welchen Wegen die Autorin zu ihren Überzeugungen, Erkenntnissen und Einsichten gekommen ist. Sicher, Inge Viett hat auch Kritik an der DKP, die aber nicht Gegenstand des Buches ist. Sie äußerte sie an völlig anderer Stelle, als es ihr darum ging, die Frage nach der marxistischen Partei der Arbeiterklasse aufzuwerfen – durchaus grundsätzlich, aber keineswegs immer geschichtsbezogen und dadurch teilweise recht abstrakt. Der Vortrag ist bei YouTube zu finden. Dazu kann und soll man sich kritisch äußern. Das ist allerdings ein neues Thema.
In der UZ und dem Buch spricht jemand zu uns, der solidarisch mit und in der DDR war. So wie die DKP, die die DDR eben nicht erst nach 1989 entdeckt hat – und das wiegt heute sehr schwer, wenn man nicht Amboss, sondern Hammer sein will. Es fühlt sich doch wohl keine DKP angesprochen, wenn es heißt: „Es ist schon merkwürdig, dass wir gegen die kapitalistischen Inhalte und Strukturen kämpften und nicht auf die Idee kamen, erfahren zu wollen, wie es in der bestehenden sozialistischen DDR zugeht.“ Gibt es denn ein größeres Lob für die DDR als den Satz: „Nie war ich furchtloser“. Das ist doch eine hervorragende Zusammenfassung all dessen, was den Sozialismus dem Kapitalismus in der gesamten Lebensweise überlegen macht. Hier lohnt sich übrigens ein Blick in die aktuelle Bildungszeitung.