Es gelte als wahrscheinlich, dass Gustav Noske (SPD) seine Hände beim Mord an Luxemburg und Liebknecht im Spiel gehabt habe, erklärt Tobias Bank, Geschäftsführer der Partei „Die Linke“, in einem Interview des „Neuen Deutschland“. Er wolle nicht spekulieren, sei sich aber sicher, dass sich die Mitbegründer der KPD „bei der Verurteilung des Ukraine-Kriegs sehr einig gewesen wären“. Wie er darauf kommt, lässt er uns nicht wissen. Vielleicht hat ihm geholfen, dass er zwar über Liebknecht spricht, dessen Positionen aber im Nebel lässt. „Im Zuge der Wiedervereinigung, der Beschäftigung mit Unrecht in der DDR und im Rahmen des Gründungskonsenses der PDS war Luxemburg weniger umstritten als Liebknecht“, weiß Bank. Nach der Entkernung von Rosa Luxemburg will sich die Linkspartei also jetzt daran machen, Karl Liebknecht mit dem deutschen Imperialismus kompatibel zu machen. Wie Noske denkt wahrscheinlich auch Bank, „Meinetwegen! Einer muss der Bluthund werden, ich scheue die Verantwortung nicht!“
Linkspartei entkernt Liebknecht
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