SDAJ bereitet Festival der Jugend vor

Linke Gegenkultur kostet Geld

Von pk

Die Crowdfunding-Kampagne für das Festival der Jugend:

startnext.com/fdj2017

Die SDAJ will beim Festival der Jugend an Pfingsten das Kulturprogramm ausweiten. Um Künstler zu gewinnen und ihnen eine angemessene Gage anbieten zu können, hat der Jugendverband eine Crowdfunding-Kampagne gestartet.

Am Pfingstwochenende, vom 2. bis zum 5. Juni, werden am Rheinufer in Köln wieder Zelte aufgeschlagen, Bühnen aufgebaut und Banner aufgehängt, denn das Festival der Jugend wird an diesem Wochenende zum fünften Mal stattfinden. Das ehrenamtliche Orga-Team der SDAJ arbeitet seit Monaten an den Vorbereitungen für eines der größten linken Jugendfestivals in Deutschland. Mitveranstalter sind die Naturfreundejugend und die DKP, bereits jetzt haben mehr als 15 Organisationen ihre Unterstützung zugesagt. Das Festival steht unter dem Motto „Zeit für Widerstand“.

Besonders viel Kraft will die SDAJ in diesem Jahr in das Kulturprogramm stecken. Es soll eine zweite Bühne geben, beim Konzert am Samstagabend werden unter anderem die italienische Streetpunkband Los Fastidios und der deutsche Rapper Disarstar spielen. In einem Kino sollen Filme gezeigt und diskutiert werden, die Veranstalter bieten Yoga, Geocaching – eine Art Schnitzeljagd mit GPS-Geräten – und Sport an.

„Doch das stellt uns vor ganz neue Herausforderungen“, sagt Paula. Die 24-Jährige leitet das ehrenamtliche Organisationsteam des Festivals und ist in den letzten Tagen damit beschäftigt gewesen, eine Crowdfunding-Kampagne vorzubereiten, eine Spendensammlung über eine Internet-Plattform, bei der die Unterstützer ein kleines Dankeschön für ihre Spende erhalten. Diese Spendensammlung läuft bis zum 20. Februar. „Wir versuchen mit dieser Art der Spendensammlung ausreichend Geld zusammenzubekommen, um den Künstlerinnen und Künstlern angemessene Gagen für ihren Einsatz zahlen zu können. Wir sind der Meinung dass wir beides brauchen: einerseits den kostenlosen Zugang zum Programm des Festivals für alle Jugendlichen – unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten. Doch andererseits wollen wir nicht immer an die Solidarität der Künstler appellieren, wenn wir ihnen nicht mehr als einen Hungerlohn zahlen können.“ Die SDAJ möchte mit dem Festival fortschrittliche Gegenkultur unterstützen.

Im politischen Programm wird der Journalist Volker Hermsdorf ein von ihm herausgegebenes Buch vorstellen, in dem 15 junge Autorinnen und Autoren ihre Erfahrungen mit dem kubanischen Sozialismus beschreiben. Die Festivalgäste können Argumente gegen rassistische Stammtischparolen und Bundeswehrwerbung trainieren.

In Podiumsdiskussionen werden Aktive aus Schulen und Betrieben über den Leistungsdruck im Betrieb und die Unterfinanzierung deutscher Schulen sprechen, in Workshops werden die Teilnehmer lernen, sich gegen die Diskriminierung von Homosexuellen einzusetzen, für ihre Rechte in der Ausbildung zu kämpfen und Aktionen an ihren Schulen zu planen. Für den einen mag es besonders spannend sein, mit der russischen Schwesterorganisation der SDAJ darüber zu diskutieren, mit welchen Herausforderungen sie sich beim Klassenkampf in Russland auseinandersetzen müssen, die anderen mögen es vorziehen sich darüber auszutauschen, ob Mainstream-HipHop eigentlich einen Klassencharakter hat.

Zum letzten Festival der Jugend 2015 kamen 1 500 Besucherinnen und Besucher, 35 Organisationen unterstützten das Festival.

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"Linke Gegenkultur kostet Geld", UZ vom 13. Januar 2017



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