Der führende Anbieter von Essenslieferungen, Lieferando, speichert detaillierte Daten über das Verhalten seiner Beschäftigten. Das ergaben Recherchen des „Bayrischen Rundfunks“. Demnach zeichnet Lieferando Daten seiner Fahrerinnen und Fahrer auf und speichert sie zum Teil jahrelang.
Wie der „Bayrische Rundfunk“ berichtet, werde dabei jede Fahrt über eine App sekundengenau festgehalten: Wann wurde eine Bestellung aufgegeben, abgeholt, abgeliefert? Komme ein Fahrer zu spät bei einem Restaurant oder Kunden an, werde das vermerkt. Die Daten seien personalisiert, können also einzelnen Arbeitnehmerinnen oder Arbeitnehmern zugeordnet werden.
Der Vorsitzende des Lieferando-Gesamtbetriebsrates für Deutschland, Semih Yalcin, sagte dazu: „Aus unserer Sicht liegt hier totale Überwachung vor.“ Das Unternehmen teilte lapidar mit, dass die Überwachung für das Geschäftsmodell des Lieferdienstes notwendig sei.