Vietnam erinnert an Ho Chi Minhs Testament

Leitlinien für die Zukunft

Von Stephan Kühner

Vor 50 Jahren starb am 2. September 1969 Vietnams wichtigster Präsident Ho Chi Minh. Sein Testament ist bis heute eine der wichtigsten politischen Botschaften an sein Volk. Partei, Regierung und die Menschen des Landes erinnern in diesen Tagen an „Onkel Ho“ und sein Vermächtnis. Ein Beitrag des Senders „Voice of Vietnam“ bezeichnete sein Testament als „Handbuch der Kommunistischen Partei Vietnams, um ihren Weg nach vorne zu gehen.“ Das Testament gebe einen Überblick über die Lehren aus der Vergangenheit und vermittle Leitlinien für die Zukunft. Eine große Ausstellung in Hanoi erinnert derzeit an sein Leben und Wirken. Dort sind einzigartige Dokumente zu sehen, die Archive aus Frankreich, Russland und den USA zur Verfügung gestellt wurden. Darunter ist ein vom chinesischen Konsulat in Singapur ausgestellter Reisepass an Tong Van So (einer der zahlreichen Tarnnamen Ho Chi Minhs) mit Porträtfotos und Fingerabdrücke aus dem Jahr 1931.

Bei einem Empfang für 392 neu in die Partei aufgenommene junge Genossinnen und Genossen äußerte der Vorsitzende der KP Vietnams, Nguyen Phu Trong, die Zuversicht, dass junge Parteimitglieder das Erbe Ho Chi Minhs weiterführen und in guter Weise wahrnehmen werden. „Um Pioniere in jedem Sektor zu sein, müssen die Parteimitglieder sowohl Talent als auch Moral haben und nationale Interessen über persönliche Interessen stellen“, betonte der Generalsekretär und fügte hinzu, dass sie der Kern der Bewegungen werden und härter arbeiten sollten, um zum Wohl der Nation beizutragen.

Der 2. September ist in Vietnam außerdem der wichtigste nationale Feiertag. Am 2. 9. 1945 hatte Ho Chi Minh die Unabhängigkeit Vietnams erklärt (s. UZ vom 29. 8.). Zur Erinnerung an dieses Ereignis hatte die Botschaft Vietnams zu einem Empfang eingeladen. Vietnams Botschafter Nguyen Minh Vu würdigte in seiner Ansprache die guten Beziehungen zwischen Vietnam und Deutschland. „Es sind Unternehmer, Politiker und Intellektuelle, welche Sympathien für Vietnam haben und es sind die Mitglieder der deutschen Freundschaftsvereine mit ihrer tiefen Liebe zu Vietnam.“ In seiner Ansprache wies er auf eine große gemeinsame Aufgabe für die beiden Nationen beim Erhalt des Friedens hin. Vietnam wird ab 1. 1. 2020 zu den nichtständigen Mitgliedern des UNO Weltsicherheitsrats gehören und dann zusammen mit Deutschland diesem Gremium angehören. Er schloss mit den Worten „Mögen sich die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Vietnam weiter verstärken und positiv entwickeln.“

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"Leitlinien für die Zukunft", UZ vom 6. September 2019



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