The Länd

Lehrermangel

In „The Länd“, früher bekannt als Baden-Württemberg, war man schon immer innovativ. Man rühmt sich das Auto erfunden zu haben oder den Dübel – manchmal sogar, das Geburtsland Hegels zu sein. Deshalb warb der Südwesten einst, er könne alles außer Hochdeutsch. Das trifft auf jeden Fall für die Ministerpräsidenten zu, die, egal welcher Farbe, alle einen schwäbisch-debilen Touch hatten. Ob das alles am Lehrermangel liegt, wissen wir nicht – auf jeden Fall ist er als Problem erkannt. Deshalb ließ „The Länd“ unter anderem am Flughafen werben und fragte im Großformat „Gelandet und gar keinen Bock auf Arbeit? – Mach was dir Spaß macht und werde Lehrer*in!“ So motiviert man diejenigen, die die Innovatoren der Zukunft ausbilden sollen. Da aber alle wissen, dass Lehrer ihren Beruf eh nur wegen der Ferien machen, war die Empörung groß. Das Kultusministerium ruderte zurück. Nicht etwa mit einem Vorschlag zur Verbesserung der Lehrerausbildung oder der Situation an den Schulen. Das Programm, mit dem fast jeder auf Schüler losgelassen werden soll, bleibt. Als Innovation gibt es aber: Einen Überkleber.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Lehrermangel", UZ vom 11. August 2023



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Auto.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit