Laut benennen

(HGB)   

Bei den Wahlen zum nordirischen Parlament, der Regional Assembly, gewann das linke Personenbündnis „People Before Profit“ erstmals zwei Sitze. Am vergangenen Donnerstag fanden in ganz Großbritannien Kommunalwahlen statt, in Schottland, Wales und Nordirland wurde außerdem das Regionalparlament gewählt.

„People Before Profit“ war nur in zwei der 18 Wahlkreise angetreten, aber in beiden gewählt worden. Die Kommunistische Partei Irlands (CPI) stellte keine Kandidaten. Für die CPI schätzt Marion Baur ein: „Wir müssen ernsthafter mit der Frage eines Wahlantritts umgehen.“ Dort, wo linke Alternativen zur Wahl standen, seien sie auch gewählt worden, so Baur.

Die rechte „Democratic Unionist Party“ (DUP) wurde erneut stärkste Partei. Ihr Koalitionspartner, die pro-irische und EU-orientierte Sinn Fein, verlor ein Mandat, wurde aber erneut zweitstärkste Partei. Die Wahlbeteiligung lag unter 55 Prozent.

„People Before Profit“ war in West-Belfast, dem traditionellen Schwerpunkt von Sinn Fein, und in Derry angetreten. Dort wurde Eamon McCann für das linke Bündnis gewählt, ein Veteran der Bürgerrechtsbewegung und Gewerkschafter. Der 73-Jährige wird Alterspräsident des Regionalparlaments werden. „Wir werden die Missstände nicht ändern können“, so McCann, „aber wir werden sie sehr laut benennen.“

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"Laut benennen", UZ vom 13. Mai 2016



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