Lange Verhandlungen über Notdienste

CFM-Beschäftigte streiken wieder

Beschäftigte der Charité-Tochter Charité Facility Management (CFM) streiken seit Mittwochmorgen wieder. Die Arbeitsniederlegung soll laut ver.di bis in den Freitagmorgen gehen. Die Gewerkschaft will damit die Angleichung der Gehälter an die Bezahlung bei der Charité durchsetzen. Dort gilt der Tarifvertrag des öffentlichen Dienstes (TVöD).

Bei der CFM arbeiten rund 3.500 Menschen unter anderem in den Bereichen Medizintechnik, Krankentransport, Außenanlagepflege, Reinigung und Sicherheit. 99,3 Prozent der ver.di-Mitglieder bei der CFM hatten bereits in einer Urabstimmung für einen unbefristeten Streik gestimmt. Die Beschäftigten hatten daraufhin vom 2. bis 4. April die Arbeit niedergelegt, bis die Geschäftsführung vor Gericht ging, um den Streik gerichtlich verbieten zu lassen. Zwar wurde der Streik grundsätzlich erlaubt, allerdings nur unter hohen Auflagen für zu gewährleistende Notdienste.

ver.di und die Geschäftsführung der CFM hatten in der Nacht von Montag auf Dienstag stundenlang über eine Notdienstvereinbarung verhandelt. Der nun beginnende Streik wird auf Grundlage dieser neu ausgehandelten Notdienstvereinbarung organisiert.

„Die Geschäftsführung erklärt uns in den Verhandlungen über die Notdienste wortreich, warum die Beschäftigten der CFM unerlässlich sind für den Betrieb der Charité. Zugleich wird den Beschäftigten die Anerkennung ihrer Arbeit in den Tarifverhandlungen versagt. Wir haben jetzt länger am Stück über Notdienste verhandelt als über einen möglichen Tarifvertrag. Die Geschäftsführung hat immer noch kein Tarifangebot vorgelegt. Das ist absurd“, so ver.di-Verhandlungsführerin Gisela Neunhöffer.

Die Politik breche ihr Versprechen, die CFM-Beschäftigten in die Charité einzugliedern. Die Geschäftsführung gehe zudem gegen das Streikrecht vor und mauere bei den Verhandlungen. „Diese Kombination ist ein Skandal für uns Beschäftigte. Die aktuelle Koalition muss sich über ihre miesen Umfrageergebnisse nicht wundern. Wir erwarten jetzt schnell eine konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten auf der Eigentümerseite, um den Weg zum TVöD freizumachen“, sagte Tobias Kluge, Elektrotechniker und Mitglied der ver.di-Tarifkommission.

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