Die italienische Regierung ist auch im zweiten Versuch mit dem Plan gescheitert, über die Asylanträge von Mittelmeerflüchtlingen außerhalb der EU entscheiden zu lassen. Ein Gericht hob am Montag die Inhaftierung von sieben Flüchtlingen aus Ägypten und Bangladesch in einem Lager in Albanien auf. Die Männer können zunächst in Italien an Land gehen. Sie waren auf der Flucht aus Afrika nach Europa nahe der Insel Lampedusa von der italienischen Marine gestoppt und nach Albanien verbracht worden. Dort waren unter großem Medienrummel im Oktober zwei neue Auffanglager errichtet worden. Bislang sind sie – abgesehen vom Personal – leer. Vizeministerpräsident Matteo Salvini hatte die Richter bereits nach der ersten Niederlage als „Kommunisten“ beschimpft. Zur abermaligen Niederlage sagte er: „Das ist ein weiteres politisches Urteil – nicht gegen die Regierung, sondern gegen die Italiener und ihre Sicherheit.“
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