Die ästhetisch-bildnerische Aneignung der Wirklichkeit hat keine geringere Bedeutung in den gesellschaftlichen Auseinandersetzungen, im Kampf der Klassen und Kulturen, für die Unterdrückung oder Bildung von Bewusstsein und Selbstbewusstsein, als Literatur, als Schlager und Songs, als Theater, Film und Fernsehen. Wir wollen mit der Kunstausstellung im Rahmen des UZ-Pressefestes Beispiele geben für die parteiliche Aneignung der Wirklichkeit, für den kämpferischen Optimismus, der mit der Orientierung auf die Arbeiterklasse und die Abgehängten entsteht, gegen die Zerstörung und Verfälschung des Menschen in den Surrogaten des herrschenden Kulturbetriebs.
Maler, Grafiker, Karikaturisten, Bildhauer, Künstlerkollektive und Fotografen treffen sich in der Kunst-und-Kulturhalle und stellen eine Auswahl ihrer Werke aus – auch zum Verkauf. Dabei sind unter anderem KünstlerInnen der Gruppe Tendenzen Berlin, das Fotografenkollektiv r-mediabase mit Bildern gegen Flucht und Vertreibung und der Dortmunder Fotograf Hendrik Müller mit eine Bildreportage über eine Reise zur NoBorder-Kitchen auf Lesbos.
Dieter Süverkrüp
Vielen sind Dieter Süverkrüps bissige, sarkastische Lieder bekannt. Weniger bekannt ist, dass er an der Werkkunstschule in Düsseldorf studiert und auch stets als exzellenter Zeichner, Grafiker und Maler gearbeitet hat. Besonders seine grotesken Radierungen und Kupferstiche zeichnen sich durch ihre großartige handwerkliche Qualität und ihren skurrilen Einfallsreichtum aus.
In der Kunst-und-Kultur-Halle stellt er 20 seiner Bilder aus. Die Sonderausstellung wird am Samstag um 10 Uhr eröffnet – mit dem Freund und Meister selbst!
Ula Richter
„Flucht“ ist das Thema der Bilder, die Ula Richter aus Dortmund ausstellt. Das Hemd des Geflüchteten, das sich vom NATO-Draht losreist, die Trauer, den Trotz und Überlebenswillen in den Gesichtern der Flüchtlinge, den Stolz in der Haltung der Roma, die das Straßenmagazin anbietet, zeigen ihre Arbeiten.
Toni Köhler-Terz
Der Künstler kommt nicht nur mit Marx und anderen Bildern aus Lauscha in Thüringen, sondern diskutiert mit dem Musiker Heinz Ratz, Strom & Wasser, und Susann Witt-Stahl, Chefredakteurin der M&R, auch über den Widerstand gegen rechts: Samstag, 8. 9. 2018, 12 Uhr: UZ-Tribüne
Hanfried Brenner
Die Werke von Hanfried Brenner – hier Thälmann mit Brenners eigener Faust – bewegen sich zwischen Malerei und Objektkunst. Material und Technik werden nicht kaschiert, sondern vorgezeigt und als ästhetische Momente in das Kunstwerk integriert.