Kundgebung für Ihsan Cibelik

Das Komitee „Weg mit dem Paragraphen 129“ hat am vergangenen Dienstag eine Protestkundgebung vor dem Hauptgebäude der Universitätsklinik Köln durchgeführt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer protestierten gegen die menschenunwürdige Verschleppung der Krebsbehandlung des in Düsseldorf vor Gericht stehenden Ihsan Cibelik. Cibelik ist Musiker und Mitglied der bekannten Band Grup Yorum; ihm und zwei Mitangeklagten wird die Mitgliedschaft in der in Deutschland verbotenen DHKP-C vorgeworfen. Mit seiner Verhaftung wurde Cibeliks Therapie gegen Prostatabeschwerden unterbrochen, obwohl ein Krebsverdacht nahelag. Eine Vorführung in der Uniklinik Köln wurde abgebrochen, weil Cibelik sich weigerte, die Untersuchung an Händen und Füßen gefesselt über sich ergehen zu lassen (siehe UZ vom 11. August). Wie das „Grup Yorum Solidarity Committee“ nun bekanntgab, leugnete die Klinik auf Ansprache, dass es eine Fesselung gegeben habe. Erst später habe das Krankenhaus von der Umsetzung einer „richterlichen Anweisung“ gesprochen. Auf der Kundgebung wiesen Mitglieder des Solidaritätskomitees die behandelnden Ärzte auf ihre „ethische Verantwortung gegenüber ihren Patienten“ hin. Sie hätten sich dagegen wehren müssen, „einen schwerkranken Menschen, für den zudem die Unschuldsvermutung gilt, an Händen und Füßen gefesselt zu behandeln“.