Interessant oder ärgerlich?
Anfang März läuft in den Kinos der Film „Der junge Marx“ an, kurz nachdem er auf der diesjährigen Berlinale Premiere hat. Laut Presseinfo des Verleihs spielt der Film 1844, kurz vor der industriellen Revolution (ein erstes Fragezeichen). Der erst 26-jährige Karl Marx (August Diehl) lebt mit seiner Frau Jenny (Vicky Krieps) im französischen Exil in Paris. Eines Tages wird ihm der junge Friedrich Engels (Stefan Konarske) vorgestellt, doch für den feinen Bourgeois und Sohn eines Fabrikbesitzers hat der andauernd bankrotte Familienvater Marx zunächst nur Verachtung übrig (Das zweite Fragezeichen). Engels hat kürzlich über die Verelendung des englischen Proletariats geschrieben. Gemeinsam verfolgen er und Marx ein Ziel. Als Kampfgefährten respektieren und inspirieren sie sich gegenseitig und zusammen verfassen sie Texte, die eine Revolution entfachen sollen (Fragezeichen 3: nur „sollen“ oder doch besser „werden“).
Der Video-Trailer ist üppig in Szenerie und Ausstattung, die Texte wirken etwas hölzern und sehr theatralisch, aber nicht vorschnell urteilen, denn oft sind solche Trailer nicht das, was einen Film dann tatsächlich ausmacht.
Vielleicht schaut man sich den Film in einer Gruppe an, auf jeden Fall Stoff für Diskussionen.
Aufschrei in den USA:
Medienberichten zufolge plant Donald Trump, die staatlichen Förderungen für die Künste und Humanwissenschaften zu streichen. Die Gesellschaft zur Förderung des öffentlichen Rundfunks soll privatisiert werden. Als „brutal“ wird der Plan von Trumps Team bezeichnet, die Förderungen ersatzlos zu streichen. Drei Organisationen sind betroffen: Die Förderstelle für die Künste, die Förderstelle für Human-, Geistes- und Sozialwissenschaften und die Fördergesellschaft für öffentlichen Rundfunk.
Insgesamt würden so 737,5 Millionen Dollar gespart werden. Zum Vergleich: Das Verteidigungsministerium hat jedes Jahr 607 Milliarden zur Verfügung. Trumps Team bezeichnet die Kunst- und Wissenschaftsförderung in einem internen Text als „Verschwendung“, die eingespart werden müsse.
Mr. Trump zeigte schon im Wahlkampf deutlich seine Verachtung für Kunst und Kultur, wenn sie nicht platt, seicht und sexistisch daher kommen, solche Ankündigungen passen also genau zu seinen Versprechungen. Wie energisch wird der Widerstand sein?
Digitalpakt
Den digitalen Wandel in der Bildung vorantreiben – das ist das Ziel der „Bildungsoffensive für die digitale Wissensgesellschaft“, die Bundesbildungsministerin Johanna Wanka vor kurzem in Berlin vorstellte. Die Pläne des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zeigen laut eigenen Aussagen Chancen und Handlungsfelder auf, die der digitale Wandel für alle Bildungsbereiche von der frühkindlichen Bildung über Schule, berufliche Bildung und Hochschule bis zur Weiterbildung bietet.
„Zu guter Bildung im 21. Jahrhundert gehören IT-Kenntnisse und der souveräne Umgang mit der Technik und den Risiken digitaler Kommunikation ebenso wie das Lernen mittels der vielen neuen Möglichkeiten digitaler Medien. Deutschland muss diese Chancen viel stärker nutzen als bisher. Wir müssen bei der digitalen Bildung einen großen Sprung nach vorn machen. Diese Entwicklung wird das BMBF mit seiner neuen Strategie vorantreiben und mitgestalten“, sagte Wanka.
Das BMBF schlägt den Ländern einen Digitalpakt vor. Es bietet an, über einen Zeitraum von fünf Jahren mit rund 5 Milliarden Euro die rund 40 000 Grundschulen, weiterführenden Schulen und Berufsschulen in Deutschland mit digitaler Ausstattung wie Breitbandanbindung, W-LAN und Geräten zu versorgen. Im Gegenzug sollen sich die Länder verpflichten, entsprechende pädagogischen Konzepte, die Aus- und Fortbildung von Lehrerinnen und Lehrern sowie gemeinsame technische Standards umzusetzen.