Am ersten Wochenende im September fand in Lissabon das Pressefest von „Avante“, der Zeitung der Portugiesischen Kommunistischen Partei (PCP), statt.
Auf einem großen Gelände, auf dem sich auch die Parteischule befindet, hatten die einzelnen regionalen Organisationen der PCP ihre Zelte, in denen Informationen und Spezialitäten angeboten wurden. Auch viele Bruderparteien und -organisationen, darunter die DKP, stellten sich mit eigenen Ständen vor.
Die Festa ist nicht nur das größte politische, sondern auch das größte Kulturfestival in Portugal. Es wurde am Freitag traditionsgemäß, nach der Eröffnung durch den Generalsekretär der PCP, Jerónimo de Sousa, mit einem klassischen Konzert eines Symphonieorchesters aus Lissabon begonnen. Tausende von Menschen, darunter Familien mit Kindern und viele junge Leute, saßen auf der Wiese vor der Hauptbühne Die portugiesische Genossin, die mich begleitete, erzählte, dass dies für viele Jugendliche der erste Kontakt mit klassischer Musik sei.
Auch der politische Teil kam nicht zu kurz. Im zentralen Bereich und in den Diskussionsforen der Bezirksorganisationen fanden Diskussionen zur Politik der Partei, aber auch zu internationalen Themen wie der Rolle der Volksrepublik China statt.
Die internationale Solidarität spielte auf der Festa do Avante eine sehr große Rolle. Fast 60 ausländische Delegationen aus der ganzen Welt besuchten das Fest, darunter eine große Delegation der Landlosen-Bewegung aus Brasilien und Delegationen aus ehemaligen portugiesischen Kolonien in Afrika. Es gab zahlreiche Veranstaltungen zur internationalen Solidarität – Brasilien, Venezuela, Ukraine, um nur einige zu nennen. Außerdem gab es Diskussionsveranstaltungen mit Vertretern von Bruderparteien aus verschiedenen Ländern. Die DKP war mit Peter Lommes an einer Diskussion zum Thema „Der Kapitalismus ist nicht grün“ beteiligt, an der auch Vertreterinnen und Vertreter der kommunistischen Parteien aus Kuba, den USA und der Schweiz teilnahmen. Die Themen reichten von Klimaveränderungen über lokale Landwirtschaft bis zur Atomkraft. Die Teilnehmer waren sich einig, dass wirksamer Umweltschutz unter kapitalistischen Bedingungen nicht nachhaltig möglich ist und dass die notwendigen Fortschritte härtesten Klassenkampf erfordern. In der anschließenden Diskussion meldeten sich Genossinnen und Genossen aus Brasilien zu den Brandstiftungen im Amazonas-Gebiet zu Wort.
Insgesamt zeigt die Festa do Avante die Stärke und Breite der kommunistischen Bewegung in Portugal und die kämpferische Stimmung bei den Kommunistinnen und Kommunisten und ihren Bündnispartnern.