Kuhhandel mit Erdogans Mafia?

Pressemitteilung der DKP Essen vom 31. Januar 2020:

Geht die Essener Wirtschaftsförderung dubiosem Investor auf den Leim?

Sich mit windigen Investoren einzulassen, dies hat in Essen schon Tradition. Man denke nur an den Bau eines Hotels auf Zollverein durch einen angeblichen Scheich oder die Bauruine am Altenessener Bahnhof. Doch was sich Politik und Verwaltung jetzt mit dem ehemaligen Kutel-Gelände am Palmbuschweg leisten, übertrifft alles bislang Dagewesene.

Die Fakten: Die türkische Investorengruppe DURMAZ International GmbH will auf diesem Gelände ein 16 und ein 12-geschossiges Hochhaus mit Büroflächen und weitere Gebäude errichten.

Glücklich, überhaupt mal einen Investor für das Gelände gefunden zu haben, lehnte die Bezirksvertretung diese Pläne nicht rundweg ab, nur den 16-Geschosser wollte man nicht.


Investor mit Maschinengewehr und krimineller Vereinigung?

Auf den Investor, die DURMAZ International GmbH, scheint man bei der Stadt Essen besonders stolz zu sein. Zumindest war er auch Partner der Stadt Essen bei der Immobilienmesse Expo-Real 2019 in München (Siehe Internetpräsenz der Essener Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, EWG).

Einer der Geschäftsführer von DURMAZ ist Taner Ay, ein Mann mit (un-)zweifelhaftem Hintergrund. Auf seiner Instagram-Seite (https://www.instagram.com/taneray1/?hl=de), die leider nach den Recherchen abgeschaltet wurde, posiert er nicht nur mit Porsche und Ferrari, sondern auch mit Maschinengewehr. Ein anderes Foto zeigte ihn mit Ministerpräsident Armin Laschet. Taner Ay soll auch hochrangiges Mitglied des mittlerweile verbotenen Osmanen BC sein (Die Welt vom 6.8.2019). Als solcher gehörte er u.a. zur Entourage des ehemaligen türkischen Ministerpräsidenten Yildirim und auch mit Außenminister Cavusoglus verbindet ihn wohl enge Freundschaft, konnte er ihn doch in seinem Porsche Panamera mit Blaulicht auf dem Dach bis auf das Rollfeld des Düsseldorfer Flughafens, also in den Hochsicherheitsbereich, begleiten.

Stoppt das Kutel-Projekt

Die DKP fordert die Ablehnung der bisher geplanten Bebauung auf dem Kutel-Gelände und den sofortigen Abbruch der Zusammenarbeit mit der DURMAZ Gruppe und ihren diversen Beteiligungs- und Tochtergesellschaften. Die DKP fordert außerdem lückenlose Aufklärung und Benennung der Verantwortlichen für die Kontakte zur DURMAZ Gruppe.

Dieser Artikel ist für Sie kostenlos. Kritischer Journalismus braucht allerdings Unterstützung, um dauerhaft existieren zu können. Daher freuen wir uns, wenn Sie sich für ein Abonnement der UZ (als gedruckte Wochenzeitung und/oder in digitaler Vollversion) entscheiden. Sie können die UZ vorher 6 Wochen lang kostenlos und unverbindlich testen.

✘ Leserbrief schreiben

An die UZ-Redaktion (leserbriefe (at) unsere-zeit.de)

"Kuhhandel mit Erdogans Mafia?", UZ vom 31. Januar 2020



    Bitte beweise, dass du kein Spambot bist und wähle das Symbol Stern.



    UZ Probe-Abo [6 Wochen Gratis]
    Unsere Zeit