Die IG Metall und die Arbeitgeber der ostdeutschen Textilindustrie haben sich auf einen Tarifabschluss geeinigt. Neben einer Entgelterhöhung wurde die Angleichung der Arbeitszeit der Textilindustrie in Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen an die der westdeutschen Tarifgebiete vereinbart.
Konkret bedeutet dies für die ostdeutschen Textilbeschäftigten eine Verkürzung der Wochenarbeitszeit von bisher 40 Stunden auf die bereits in Westdeutschland gültigen 37 Stunden in insgesamt sechs Schritten bis 2027. Das Verhandlungsergebnis sieht darüber hinaus eine schnellere Arbeitszeitverkürzung für textile Automobilzulieferer vor.
Die Entgelte und Ausbildungsvergütungen steigen ab 1. Juni 2019 um 2,6 Prozent, ab 1. August 2020 um 1,6 Prozent und ab 1. September 2021 um 2,0 Prozent. Außerdem einigten sich die Tarifvertragsparteien darauf, dass das Urlaubsgeld in drei Stufen ebenfalls an das westdeutsche Niveau angeglichen wird: Es wird ab 2019 auf 625 Euro erhöht und steigt jeweils im Jahr 2020 sowie 2021 um weitere 25 Euro. Darüber hinaus wird die Übernahmeverpflichtung für Ausgebildete verlängert. Die Altersteilzeitregelung wird ebenfalls weitergeführt.
Der Entgelt-Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 36 Monaten und endet zum 30. April 2022. In der ostdeutschen Textilindustrie arbeiten rund 16 000 Beschäftigte.